Bestnote: Lernerfolg verdoppeln - Prüfungsangst halbieren.
Die ultimative Gebrauchsanleitung für dein Gehirn: Alles, was du brauchst um schneller, besser und gelassener zu lernen. 💎📚 Lernbestseller Nr. 1 mit 70.000 verkauften Exemplaren. ...
Erst wenn wir das „große Ganze“ verstehen, können wir Details und Beispiele einordnen. Es generiert einen Filter im Kopf und hilft, das Wesentliche im Blick zu behalten. Man traut sich, Nebensächliches zu Ignorieren und irrelevante Textpassagen zu überspringen.
Lernen in diesem Artikel:
Eine Expedition ins Ungewisse?
Dein Buch aufzuschlagen und einfach mit dem Lesen zu beginnen ist keine gute Idee.
Dein Leseprozess würde einer Expedition ins Ungewisse gleichen:
Du würdest dich langsam ins Gelände tasten und hinter jedem Baum den Wissensschatz suchen.
Natürlich würdest du viele Hinweise finden. Zu viele. Nun bist du mitten im Wald. Zweifel überkommen dich, ob du vor Einbruch der Dunkelheit dein Ziel findest.
Ein (über-)ehrgeiziger Entdecker würde nun seinen Aufwand erhöhen, schneller laufen und so stärker ermüden. Er beginnt, Fehler zu machen und übersieht Wegmarkierungen. Er stellt seine Fähigkeiten infrage, verläuft sich öfter und muss sich mehr anstrengen, sein Ziel doch noch zu erreichen.
Der erfolgreiche Entdecker hingegen steigt erst auf einen Aussichtspunkt und sucht nach Hinweisen, wo der Schatz versteckt sein könnte. Er verschafft sich einen Überblick über das Gelände und merkt sich Orientierungspunkte. Dann nimmt er den Hubschrauber und fliegt zu Stellen, an denen er leicht landen kann.
Sucht man nach „Global Picture + Lernen“ bei Google, findet man magere 200 Treffer, darunter keiner mit einer vernünftigen Erklärung. Ein Indiz, dass dieser wichtige Prozess noch nicht in unserem Denken verankert ist.
Wagen wir mal eine Definition: Wer das Global Picture sieht, erkennt Zusammenhänge und Bedeutung des Wissens. Es ist die Reduktion und Abstraktion des Stoffes auf ganz elementare Fragen. Im englischen Journalismus benutzt man das „Global Picture“, wenn Zusammenhänge komplex sind. Dann versucht man, mit Abstand „das große Ganze“ zu sehen: Was ist passiert? Was bedeutet das für die Betroffenen? Welche Maßnahmen müssen getroffen werden?
Auch uns helfen beim Lernen zunächst diese elementaren „W-Fragen“:
Diese Fragen sind die erste Begegnung mit einem Thema und bilden ein Fundament, auf das sich das weitere Verständnis aufbaut. Behalte sie beim Lesen und Zuhören immer im Hinterkopf. Hilfreich ist eine Checkliste oder eine Mindmap, auf die du die entsprechenden Informationen direkt nach dem Lesen ergänzt.
Unten ist dafür ein schönes Beispiel für die Wirkung und den Reaktionsprozess für ein gewisses Hormon. Hier sieht man die Elemente des Global Pictures (Woraus?, Was?, Wo?, Wozu?, Besonderheiten) und den Kernprozess schön herausgearbeitet.
„Hätte man mir zu Anfang erklärt, wozu ich die Oberflächen von Kugeln berechnen muss, hätte ich mich viel leichter getan.“
Frank, zum Physik-Kurs
Eine Medizinerin verrät in einem Lernforum ihren Geheimtrick: „Ich fand es hilfreich, erst einen Überblick zu gewinnen, bevor man Details auswendig lernt, z.B. bei Stoffen oder Medikamenten:
Wenn du weißt, wie die Stoffgruppen grundsätzlich aussehen und in welche Gruppe Phenylalanin gehört, musst du dazu nur noch halb so viel lernen.“
Ein Kollege ergänzte:
„Sinnvoll erscheint es mir, die Stoffwechselwege zu lernen, z.B. die Schritte des Zitratzyklus, und diese in einen Zusammenhang zu bringen. In dieses System kann man dann andere Prozesse wie den Aminosäureabbau integrieren. Einige Grundsubstanzen gilt es zwar noch auswendig zu lernen, vieles kann aber – wenn man den Stoffwechsel als solchen begriffen hat – gut abgeleitet werden.“
Das Verständnis der Grundlagen und Muster eines Konzepts, einer Theorie oder, wie hier, eines chemischen Vorgangs macht viele Details überflüssig, weil man sie auf ein zugrunde liegendes Gesetz, Schema oder Konstrukt zurückführen kann.
Kurzum:
Wer das Global Picture kennt, spart sich viele Details.
Wie gelangt man zum Global Picture? Manchmal reicht ein Blick ins Inhaltsverzeichnis, oft aber muss man sich den Zusammenhang aus verschiedenen Quellen zusammenpuzzeln. Wir können drei Stufen ableiten:
Manchmal haben andere das Global Picture bereits erarbeitet. Bei Sach- und Lehrbüchern findet man die Struktur und die Kernbotschaft recht leicht, indem man den Klappentext, die Einleitung und das Inhaltsverzeichnis gründlich studiert.
Beim Sachbuch „Die Krise kommt“ des Finanzprofessors Max Otte ist glasklar, welche Position der Autor vertritt: Er argumentiert direkt, dass eine Wirtschaftskrise kommt, und leitet seine Thesen in Unterkapiteln ab. Bereits vor dem Lesen wird die Absicht des Autors klar: Der Leser soll vor der Gefahr gewarnt werden und Vorsorgemaßnahmen treffen. Mit diesem Wissen fällt die Einordnung der Argumente nicht schwer. Bin ich von einem Punkt überzeugt, brauche ich das Kapitel nicht unbedingt vertieft lesen – dann sind seine Folgerungen im zweiten Teil des Buches wichtiger.
Durch diese Schritte merkt Jan im Seminar, dass er von 300 Seiten eines englischen Fachbuchs nur 140 tatsächlich braucht. Zeitbedarf: 45 Minuten. Ersparnis: ca. 30 Stunden Lesezeit.
Lernen gleicht einem Videospiel: Zum Anfang bekommt man relativ einfache Texte und Inhalte, die man nachvollziehen kann. Dann geht es in immer höhere Level und Schwierigkeitsgrade mit fieseren Gegnern. Nun sind die Texte und Quellen nicht mehr gut aufbereitet. Begeben wir uns hinein in den Dschungel aus unterschiedlichen Theorien, Argumenten, Konflikten und Debatten! Wir betreten nun das wissenschaftliche Feld, dessen Kern es ja gerade ist, sich aus unterschiedlichen Forschungen und Meinungen einen Überblick, einen Standpunkt oder eine Antwort auf eine Frage selbst zu erarbeiten.
Dazu muss man wissen: Ein wissenschaftlicher Artikel steht niemals für sich alleine. Er nimmt immer Bezug auf eine zentrale Frage, einen Forschungsdiskurs. Er spielt auf andere Studien, Quellen und Theorien an, die in einem Fachartikel selten hinreichend erklärt werden. Stattdessen wird meist nur eine bestimmte Methode, Kritik oder Position innerhalb des darüberliegenden Diskurses dargestellt.
Es ist deswegen ein Fehler, sich an diesen einen Text zu klammern. Man quält sich durch und liest ihn gründlichst, versteht dennoch nur Bahnhof, wenn man die zentralen Fragen noch nicht einordnen kann.
Die fehlenden Fragmente müssen zusammengepuzzelt werden – in Skripten, Büchern oder im Internet. Kläre erst die Hintergründe, Ziele und Zusammenhänge. Dann erarbeite den Beitrag des Textes, den er zur übergeordneten Debatte leistet. So kann wohl kaum ein Schüler oder Student von sich aus durch das bloße Lesen von Goethes „Werther“ erklären, warum dieser Text zur Weltliteratur gehört.
Es geht bei wissenschaftlichen Texten gar nicht so sehr darum, jedes Wort zu verstehen, sondern den Inhalt. Man muss den Text einordnen können: Wie positioniert er sich? Was schafft er Neues? Wie grenzen sich die neuen Gedanken, Konzepte und Studienergebnisse von vorhandenen ab? Was sind die Kernthesen?
Hier erkläre ich dir das Bild oben im Detail:
Klicke hier, um mehr Informationen über den Leseturbo 5.0 zu erfahren
Beim Anfertigen von Haus- und Abschlussarbeiten oder Referaten gibt es meist kein objektives Bild, das man 1:1 wiedergeben könnte. Gerade an der Uni sind Eigenleistung, Kreativität und die Fähigkeit, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln, gefragt.
Eine gute Argumentation mit stringentem roten Faden in einer schriftlichen Arbeit darzulegen, ist jedoch schwierig, wenn man seinem Wissen nicht traut. Nicht, dass das Schreiben an sich schon komplex genug wäre – diese Unsicherheit des eigenen Standpunktes erschwert die Arbeit ungemein.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Teile zu strukturieren. Du musst entscheiden, was zentral ist und was weggelassen werden kann. Bewahre eine kritische Distanz zu den Texten! Wissenschaft und Dozenten tun furchtbar objektiv. Letztlich sind Theorien nur Versuche der Beschreibung der Wirklichkeit, die durch bestimmte Annahmen geprägt sind: Wir versuchen, die Welt aufgrund unserer Beobachtungen in vereinfachenden Modellen zu beschreiben. Dabei nehmen wir an, dass diese Modelle (= Theorien) so lange Gültigkeit besitzen, bis wir genügend Gegenbeweise haben.
Eine Theorie ist also nicht die Wirklichkeit, nie zu 100 Prozent zutreffend. Dieses Spannungsfeld zwischen Beweisen für und gegen eine Theorie nennt man Forschung. Dazwischen reiben sich die Gemüter und Gelehrten.
Das Lösen von Details ist Voraussetzung fürs wissenschaftliche Arbeiten. Nur so kann man überhaupt einen Anfang finden und erstarrt nicht. Es ist die zentrale Leistung in jeder schriftlichen Arbeit, die Frage zu konkretisieren, Literatur einzugrenzen und Kernargumente zu bestimmen. Allein diese Aufgabe kostet bei einer Doktorarbeit schnell ein Jahr und bildet ca. 30 Prozent der Leistung!
Recherche. Wie haben es andere strukturiert? Vollziehe in ähnlichen Büchern und Hausarbeiten (z. B. Hausarbeiten.de) die Gliederungen nach. Würdest du es genauso machen?
Interview. Erkläre dein Projekt. Dein Gegenüber soll den Reporter spielen und Rückfragen stellen. Zunächst wirst du mehr Fragen finden, aber so Lücken besser erkennen, neue To-dos generieren und deinen Kenntnisstand festigen.
Aufschreiben. „Mindestens eine halbe Seite schreiben am Tag!“ riet mir eine Kollegin. Wissen und Ahnungen, die nur zwischen unseren Ohren sitzen, werden erkundet. Das Nachdenken wird intensiver, denn aus dem inneren Monolog ist ein innerer Dialog – zwischen dir und dem Text – geworden.
Stichpunktliste. Schreibe deine gesamte Argumentationskette in Stichpunkten auf. Das zwingt zur Reduktion aufs Wesentliche. Musst du restrukturieren?
Mini-Essay. Fasse deine Abschluss- oder Hausarbeit auf nur einer Seite zusammen! Schreibe aus der Erinnerung einen neuen Text mit eigenen Worten: Was habe ich gelernt? Mit welchen Fakten, Beispielen, Argumenten kann ich das belegen?
Dartscheibe: Visualisiere Zusammenhänge, Kreisläufe, Fakten. Ein Naturwissenschaftler malte den Stoffwechsel-Ablauf auf ein Poster, heftete es an die Wand und grinste zufrieden: „So verliert man sich nicht zu sehr in Einzelheiten.“
Priorisiere: Male drei Kästen: In die Mitte kommen Kernthesen, drumherum die Belege. Ganz außen stehen Nebenargumente. Damit siehst du den roten Faden klarer.
Wechsle für diese Übungen den Ort. Neue Perspektiven geben das Café, der Park oder ein Aussichtspunkt.
Ich schicke dir das komplette erste Kapitel und einige Checklisten aus meiner Bestnote gratis zu – klicke einfach auf die Bilder …