Konzentrationsschwäche & Konzentrationsprobleme – Kann ADHS die Ursache sein?

ADHS, also die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, galt lange Zeit als Kinderkrankheit oder im schlimmsten Fall sogar als „Mode-Erscheinung“. Du leidest oft unter Konzentrationsschwäche und hast häufig Konzentrationsprobleme? Du möchtest wissen, was wirklich dahinter steckt? Dann bist du hier genau richtig! Erfahre was die Ursache von ADHS ist, welche Symptome bzw. Unterschiede es gibt und wie mögliche Therapieformen aussehen können.

 

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ADHS oder ADHD (englisch) ist eine neurobiologische Verhaltensstörung.

 

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ADHS | Definition & Krankheitsbild

Was ist ADHS?

ADHS steht für „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“ und ist eine Verhaltensstörung, die meist schon in der Kindheit oder im Jugendalter beginnt. Umgangssprachlich wird es häufig auch als „Zappelphilipp-Syndrom bezeichnet. Menschen mit ADHS sind meist sehr impulsiv und haben auch Probleme mit ihrer Aufmerksamkeit (Konzentration) und Selbstregulation. Nicht zwingend, aber häufig, geht es auch mit einer körperlichen Unruhe einher, der sogenannten Hyperaktivität.

ADHS ist eine neurobiologische Störung, die einerseits genetische Ursachen hat, andererseits auch durch Einflüsse des sozialen Umfelds wie Familie, Schule oder Beruf beeinflusst wird. Laut Wikipedia stehen Personen mit ADHS häufig unter sehr hohem Druck: „Misserfolge in Schule oder Beruf, ungeplante frühe Schwangerschaften, Drogenkonsum und die Entwicklung weiterer psychischer Störungen“ sind häufige Nebenerscheinungen (Quelle: Wikipedia).

 

Wann wird ADHS diagnostiziert?

Die Erkrankung wird oft schon im Kindesalter festgestellt. In Deutschland leiden ca. 4,4 % der Kinder darunter. Interessant ist, dass viel öfter Jungen damit diagnostiziert werden, als Mädchen. Bei der Mehrheit der ADHS Betroffenen zeigt sich die Störung auch noch im Jugendalter. Rund ein Drittel der ADHS Kinder leiden auch im Erwachsenenalter noch unter gewissen Symptomen der Krankheit.

Alleine das Auftreten mancher Symptome wie Konzentrationsprobleme oder Konzentrationsschwäche, macht allerdings noch keine gesicherte ADHS Diagnose. Erst, wenn die Symptome die Lebensqualität der Betroffenen extrem negativ beeinflussen und sie unter einen gewissen Leidensdruck stellen, kann das zu einer ärztlichen ADHS Diagnose führen.

 

 

ADHS | Kernsymptome & Nebensymptome

Was sind typische ADHS Symptome?

Die Symptome lassen sich aufgliedern in Haupt- oder Kernsymptome und Nebensymptome. Bei ADHS tritt meist eine Mischung aus mehreren Haupt- und Nebensymptomen auf.

 

Die 3 Hauptsymptome:
  • Aufmerksamkeitsstörung
  • Impulsivität
  • Hyperaktivität 

 

Aufmerksamkeitsstörung:

Ein ausgeprägtes Aufmerksamkeitsdefizit steht meist im Mittelpunkt dieser Erkrankung bei Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen. Probleme zeigen sich dann vor allem in Schule, Studium oder Beruf und erzeugen einen hohen Leidensdruck bei den Betroffenen. Personen mit ADHS fällt es oft schwer, sich länger auf eine Sache zu konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden. Derartige Konzentrationsprobleme und eine gewisse Konzentrationsschwäche zeigen sich sehr häufig. Sie lassen sich schnell von anderen Reizen ablenken und stören. Auch Prokrastinieren bzw. Aufschieberitis gehört häufig zu den Symptomen. Menschen mit ADHS fangen oft viele Dinge gleichzeitig an, verlieren dann den Überblick und tun sich folglich sehr schwer damit, diese Dinge auch abzuschließen. Doch dies kann auch positive Seiten haben: Betroffene sind oft Meister des Multitaskings und können auch gedanklich sehr rasch umschalten.

 

Impulsivität:

Impulsivität bedeutet, dass Betroffene plötzlich auftretende Gefühlsausbrüche haben und diese nur schwer kontrollieren können. Häufig zeigt sich das in Form von kurzen, aber heftigen Wutausbrüchen. Aber auch eine hohe Risikobereitschaft und unüberlegtes Handeln fallen darunter. Diese gesteigerte Impulsivität wird vor allem zum Problem bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Partner leiden genauso darunter wie Familienmitglieder oder Arbeitskollegen. Mithilfe einer professionellen Therapie können Betroffene ihre Impulsivität aber sehr gut unter Kontrolle bringen und in positive Energie umwandeln. Schließlich hat Impulsivität auch viele positive Seiten wie z.B. Begeisterungsfähigkeit, Kreativität oder besondere Offenheit.

 

Hyperaktivität:

Dieses ADHS Symptom kommt zwar sehr oft vor, ist allerdings nicht immer vorhanden. Bei manchen Formen leiden Betroffene nicht unter Hyperaktivität. Diese Form wird dann als ADS, also Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, bezeichnet. Außerdem verändert sich dieses Kernsymptom im Laufe der Zeit. Zeigt es sich bei Kindern häufig in der körperlichen Form des „Zappelphilipps“, so kann es sich im Erwachsenenalter eher nach innen wandeln. Dann äußert sich das Symptom vermehrt in Form von innerer Nervosität, ständiger Unruhe und Unausgeglichenheit. Lenkt man die Hyperaktivität in positive Bahnen um, so zeigt sich das vor allem im hohen Energielevel, großer Begeisterung und ausgeprägten Ideenreichtum. 

 

 

Häufige Nebensymptome von ADHS:
  • Rasche Stimmungswechsel 
  • Verminderte Gefühlskontrolle (leichte Reizbarkeit)
  • Desorganisation
  • Niedrige Stresstoleranz

 

Rasche Stimmungswechsel:

Gute und schlechte Stimmung wechseln einander besonders schnell und häufig ab. Schlechte Stimmung oder Niedergeschlagenheit dauert aber meist nur wenige Stunden oder Tage an.

 

Verminderte Gefühlskontrolle:

Personen mit ADHS sind sehr leicht reizbar und können ihre häufigen Gefühls- oder Wutausbrüche nur schwer kontrollieren. 

 

Desorganisation:

Bei ADHS bestimmt Chaos meist den Alltag. So werden oft viele Aufgaben begonnen, aber nicht zu Ende gebracht. Verabredungen und Termine werden häufig vergessen. Das liegt vor allem an der Konzentrationsschwäche vieler Betroffenen.

 

Niedrige Stresstoleranz:

Betroffene fühlen sich im Alltag schnell überfordert und überlastet. Der Umgang mit Stress fällt schwer und erhöht den Leidensdruck.

 

 

Kinder Krankheitsbild

ADHS bei Kindern

Chaos im Alltag, in der Schule nicht still sitzen können, Konzentrationsprobleme, sich nicht an Regeln halten wollen und ständig Probleme mit den Mitschülern? Das kann alles auf eine ADHS Störung des Kindes hindeuten. Kann, muss aber nicht! 

Eine ADHS Erkrankung bei Kindern festzustellen, erfordert viele Tests und besonderes Fingerspitzengefühl. Schließlich deuten Konzentrationsschwäche, Impulsivität und gesteigerter Bewegungsdrang oder ein hohes Energielevel bei Kindern nicht sofort auf eine Störung hin. Ärzte und Psychologen müssen deshalb eine Reihe an Tests durchführen, um eine gesicherte Diagnose machen zu können. Das geschieht in Form von Beobachtungen beim Spielen, Gesprächen mit den Eltern oder Lehrern und speziellen Tests bzw. Fragebögen. 

Erst, wenn Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität und Impulsivität deutlich höher als bei gleichaltrigen Kindern sind und eine andere Ursache dafür ausgeschlossen werden kann, führt dies zu einer gesicherten Diagnose. Sobald feststeht, welche Form von ADHS das Kind hat, werden den Eltern geeignete Therapiemöglichkeiten von den Ärzten empfohlen. 

 

 

Jugendliche Krankheitsbild

ADHS bei Jugendlichen

Auch im Jugendalter zeigt sich ADHS häufig in der Schule und bei Interaktionen im sozialen Umfeld. Langes stillsitzen und aufmerksam dem Unterricht folgen, sind immer noch ein Kraftakt. Konzentrationsschwäche ist ein großes Thema, jeder kleinste Reiz führt zur Ablenkung. Chaos herrscht nicht nur zuhause im Jugendzimmer, sondern auch im Schulranzen. Häufig werden Aufgaben begonnen, aber nicht zu Ende gebracht. Lehrer beklagen sich über störendes Verhalten im Unterricht und auch am Pausenhof kommt es oft zu Reibereien mit den Mitschülern. 

Dieses, aber auch viele weitere Gesichter hat ADHS im Jugendalter. Die Jugendlichen leiden sehr unter ihrer Störung. Egal, ob in der Schule, Ausbildung oder bei den Eltern: Die Betroffenen scheinen immer anzuecken und nichts richtig zu machen. Schwerwiegende emotionale Probleme bis hin zu Frustration oder sogar Depression können die Folge sein. Deshalb ist es besonders wichtig sich Hilfe zu holen und eine geeignete Therapie zu beginnen. Erfolgreiche Therapieformen sind meist eine Mischung aus Psychotherapie und Selbsthilfe.

 

 

Erwachsene Krankheitsbild

ADHS bei Erwachsenen

Lange Zeit dachte man, dass ADHS eine reine Kinderkrankheit sei, die sich bis zum Erwachsenenalter „rauswachsen“ würde. Heute weiß man, dass das ein Trugschluss war. Zwar verändert sich die Symptomatik meist bei erwachsenen Betroffenen, der Leidensdruck bleibt dennoch groß bei dieser Erkrankung. Ungefähr ein Drittel der ADHS Kinder leidet auch als Erwachsene noch an den Symptomen.

Die verminderte Aufmerksamkeitsfähigkeit und Konzentrationsprobleme zeigen sich auch bei ihnen noch sehr deutlich. Die Hyperaktivität wandelt sich häufig von außen (Zappelphilipp) nach innen (innere Unruhe, Nervosität, Rastlosigkeit). Die Impulsivität verringert sich zwar häufig etwas, ist bei den meisten ADHS Erwachsenen dennoch ein ständiger Begleiter und Problemquelle bei ihren sozialen Beziehungen. 

Die Symptome sorgen bei Erwachsenen dafür, dass sie ihre gesteckten Ziele, egal ob beruflich oder privat, nur schwer oder gar nicht erreichen. Das sorgt wiederum für Frust, Traurigkeit und verminderten Selbstwert. Oft gesellen sich auch noch Nebensymptome zu den Hauptsymptomen. Zu ihnen zählen Stressintoleranz, Desorganisation, niedriger Selbstwert, emotionale Instabilität und ein problematisches Sozialverhalten. 

Leiden die betroffenen Erwachsenen sehr stark unter ihren ADHS Symptomen, so sollte auch hier einer geeigneten Therapie nachgegangen werden. Je nach Form und Ausprägung der Symptome, wird meist ein Therapie-Mix aus Psychotherapie, Selbsthilfe und medikamentöse Behandlung empfohlen. Mit der passenden Therapie kann das Leiden sehr stark reduziert und das Leben mit ADHS als Erwachsener um einiges einfacher und angenehmer werden.

 

 

 

ADHS Selbst-Test

Du erkennst dich bei manchen dieser Symptome wieder und möchtest gerne Gewissheit haben? Dann mach den online Selbsttest von ADHS Ratgeber und erhalte erste Hinweise. Aber ACHTUNG: Um absolut sicher zu sein, musst du natürlich zum Arzt gehen und dich professionell untersuchen lassen! Dieser Test ist kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose.

 

 

 

Fazit – Konzentrationsschwäche ist noch kein ADHS Befund:

Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom hat viele verschiedene Formen und Symptomatiken. Neben den drei Kernsymptomen, Aufmerksamkeitsdefizit, Impulsivität und Hyperaktivität, gibt es auch noch eine Reihe an Nebensymptomen. Nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene leiden oft sehr unter dieser Erkrankung. Um eine gesicherte Diagnose zu erhalten, braucht es eine Reihe an spezifischen Tests von Ärzten und Psychologen. Mit der richtigen Therapieform kann das Leiden von Betroffenen aber deutlich gemindert und das Leben mit der Krankheit um einiges verbessert werden.

 

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Wer schreibt hier?

 

Foto Dr. Martin Krengel, Zeitmanagement Experte

Dr. Martin Krengel absolvierte zwei Studiengänge (Psychologie + Wirtschaft) „mit Auszeichnung“ und gründete die Onlinekurs-Akademie Studienstrategie.de.

Er verfasste 11 Bücher, darunter die Bestseller Golden Rules, Bestnote, Dein Ziel ist im Weg und Stoppt die Welt – ich will aussteigen.

Lies wie er vom Chaoten zum Zeitmanagement-Experten wurde: Vita.

 

 

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