Mindmap erstellen: Alle Vor- und Nachteile der Mind Map Methode
Mit einer Mindmap lassen sich komplexe Inhalte strukturieren:
Was ist eine Mindmap?
Eine Mindmap (bzw. „Mind Map“) ist eine Form, um Notizen kreativer anzufertigen. Es ist ebenso eine Brainstorming-Methode, die hilft, Zusammenhänge zu entdecken, Fakten zu strukturieren und sich einen Themen-Überblick zu verschaffen. Für meinen Lernratgeber „Bestnote“ habe ich diese Lernmethode ausführlich getestet und zeige dir nun, wie du eine Mind Map erstellen kannst.
Lerne hier alles, was du über Mindmaps wissen musst:
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Mindmap erstellen – Alles, was du wissen musst:
1. Deine Gedanken erkunden
Das Erstellen einer Mindmap ist einfach: Es geht darum, Verknüpfungen zwischen Lernstoff, Inhalten und Konzepten herzustellen. Eine Mindmap ist wie ein durchgesägter Baumstamm den wir von oben betrachten. In der Mitte steht dein Thema und von dort gehen beliebig viele Äste ab, in denen die Unterpunkte mit Farben und Schlüsselbildern ergänzt werden:
Wie erstelle ich eine Mindmap?
5 Schritte:
Eine Mind Map erstellen, ist leicht und folgt klaren Regeln:
Unterteile das Thema in wichtige Unterpunkte.
Ergänze diese durch Details – ausgedrückt in Schlüsselwörtern.
Finde mindestens drei kleine Bildchen. Sie helfen beim Erinnern.
Arbeite mit mindestens zwei verschiedenen Farben.
Rahme Informationsblöcke ein, um sie klar abzugrenzen.
Übung: Nimm ein aktuelles Thema. Untergliedere und visualisiere es nach diesen fünf Schritten.
Mindmaps erstellen: Die Vorteile
2. Vorteile von Mindmaps
Sie sind gut für einen ersten Entwurf der eigenen Gedanken. Man schreibt drauflos und gliedert gleichzeitig Ideen, Themen, Aspekte oder Argumente. Es ist ein strukturiertes Brainstorming. Dabei entdeckt man einige Zusammenhänge, organisiert die Fakten zu Clustern. So verschafft man sich einen guten Überblick.
Mindmaps eignen sich ebenfalls zum Verknüpfen und Speichern bekannter Inhalte. Es ist eine sehr aktive und ansprechende Form der Wiederholung.
Zu guter Letzt ist die Mind-Map-Methode hilfreich, um sich Überblick zu verschaffen. Du kannst diese Lerntechnik nutzen, um das „große Ganze“ (Global Picture) herauszuarbeiten – gerade dann, wenn du in Details zu versinken drohst. Auch kann man so vor einer Prüfung die Komplexität und Schwierigkeit des Lernstoffs noch einmal auf ein Blatt Papier reduzieren.
Mindmaps sind nur eine Lernmethode, keine Strategie!
Mindmaps: Die Nachteile
3. Achtung, Mindmaps haben klare Grenzen:
In vielen Büchern als Nonplusultra des Lernens gepriesen, sind Mindmaps nur eine Methode, die von ihrem Urheber und nun zahlreichen „Freeware“ und „Software“-Anbietern stark beworben wird. Bei uns wurde die Methode unhinterfragt übernommen. Gefährlich! Ich habe Mindmaps an verschiedenen Klausuren in der Schule und in meinem Studium an der Uni getestet:
Positiv ist, dass sich Gedanken schnell und flexibel umsortieren lassen – allerdings nur, wenn man es mit dem Computer mit einer Mind Map Software oder Freeware erstellt. Das dauert aber länger als mit der Hand und ist weniger kreativ.
Ich persönlich kann keine Mindmap-Software empfehlen. Auch das habe ich probiert, egal ob kostenlose oder kostenpflichtige Programme – Eine Mindmap erstellen mit Software dauert lang und regt nicht so gute Gedanken an. Positiv war einzig das flexible Umstrukturieren von Gedanken, wenn es darum ging, einen längeren Text oder eine Hausarbeit zu gliedern.
Ebenso fand ich die unmittelbare Prüfungsvorbereitung mit Mindmaps eher verwirrend. Meistens stehen Konzepte im Spannungsverhältnis: Es gibt Widersprüche, Überlappungen, rivalisierende Ideen und Ansätze. Diese müssen gegenübergestellt werden. Dafür sind Mindmaps zu einfach gestrickt. Die Grundidee, Infos grafisch aufzubereiten und das kreative Potenzial des Gehirns auszunutzen, ist dennoch richtig.
Nur brauchen wir eine Methode, welche die Komplexität des Stoffs adäquat und gleichzeitig übersichtlich abzumildern vermag.
Und dafür eigenen sich die Strukturkarten, die ich im Buch Bestnote entwickelt und beschrieben habe …
Eine Alternative, um bessere Mindmaps zu erstellen:
4. Komplexität spiegeln mit Strukturkarten
Strukturkarten sollen die Komplexität eines Themas einfach darstellen. Sie verdeutlichen wesentliche Gemeinsamkeiten, Abgrenzungen, Hierarchien und die logische Abfolge von Kernaussagen und Argumenten. Sie sind ideal für die Erarbeitung des Global Pictures von Texten und Vorlesungen. Die innere Struktur eines Themas wird auf dem Papier sichtbar gemacht. Sie kann so leichter nachvollzogen, ergänzt und geändert werden.
In der Textzusammenfassung oben erkennt man gut die inneren Beziehungen und Abhängigkeiten des Themas. Wichtige Infoblöcke wurden optisch zusammengefasst bzw. eingerahmt und so von anderen Fakten klar getrennt.
Die einzelnen Punkte und Argumente sind durch Pfeile in eine logische Beziehung gebracht worden: Einige Elemente wirken nur in einer Richtung aufeinander oder sind die Folge einer anderen Voraussetzung.
Wie funktioniert eine Strukturkarte?
Beginne in der Mitte bzw. oben links mit einem Thema. Es können auch konkurrierende Theorien auf je einer Seite des Blattes stehen.
Welche Voraussetzungen, Grundannahmen und Prämissen gibt es?
Sammle Daten, Infos, Elemente des Global Pictures. Beantworte die Fragen des „Was?, Warum?, Wie?, Wo?“ etc.
Ordne die Dinge nach gemeinsamen Merkmalen, grenze Teilaspekte ab. Verdeutliche Wechselbeziehungen. Wie beeinflussen sich die Aspekte gegenseitig?
Was ist Voraussetzung für A? Was kommt zeitlich nachgelagert? Was folgt aus A? Bilde Hierarchien oder Reihenfolgen: Kannst du ein Schema aufstellen? Eine Struktur, Prüfschritte oder ähnliches zeichnen?
Gibt es neue Erkenntnisse aus dieser Aufbereitung? Halte auch diese Gedanken fest!
Ergänze Bilder, Farben, rahme Zusammengehöriges ein. Markiere zentrale Fachbegriffe, fette die Oberkategorien. Die Hierarchie und die wesentlichen Beziehungen sollten aus einem Meter Entfernung erkennbar sein (z. B. wenn es an deiner Pinnwand hängt).
Auf diesem Bild wird die Hierarchie deutlich: Die Einrahmungen oben wirken z. B. wichtiger als die Spiegelstrichlisten im unteren Bereich.
Hier werden Voraussetzungen, Rechte und Pflichten aus einem Paragrafen visualisiert.
Dein Baumaterial. Finde eine logische Gliederung und passende Teilbereiche.
Versieh diese mit deutlichen Überschriften, nutze verschiedene Farben, verdeutliche Schlagworte und nutze kleine Symbole:
Alternativen zu Mindmaps
5. Krengels Kategorie-Karten
Wie verstehe ich innere Zusammenhänge leichter?
Ohne ein Skelett würde unser Körper in sich zusammenfallen. Auch Informationen brauchen ein Gerüst, in das sie einsortiert werden können. Dieses Gerüst bauen wir mithilfe einer Struktur. Die Visualisierung der inneren Zusammenhänge bringt die eindimensionale Ebene von Informationen in eine räumliche Ordnung. Sie lässt auf einen Blick erkennen, wie die verschiedenen Aspekte des Lernstoffs zueinander stehen.
Wie kann ich die Komplexität des Stoffes abbilden?
Struktur = Effizienz. Die Organisation von Infos in Gruppen und die Zuordnung zu Oberkategorien verbessern die Gedächtnisleistung enorm. Dies bestätigt eindrucksvoll eine Studie: Studenten sollten eine Liste mit 128 Mineralien auswendig lernen, wobei nach dem ersten Durchgang nur 18 Prozent der Begriffe erinnert wurden.
In einer zweiten Versuchsgruppe wurden die Mineralien nach ihrer Zugehörigkeit in Gruppen sortiert, z. B. „Edelmetalle“ (Gold, Silber, Platinum), „Industriemetalle“ (Aluminium, Kupfer, Blei) oder „Edelsteine“ (Diamanten, Saphir, Rubin).
Derart übersichtlich strukturiert wurden hier bereits beim ersten Versuch 65 Prozent der Metalle erinnert. Während die „unstrukturierte“ Gruppe nach vier Durchgängen 63 Prozent der Wörter erinnerte, konnten sich in der strukturierten Darbietung die Studenten bereits nach dem dritten Versuch an alle Mineralien erinnern.
Durch das Sortieren wurden die einzelnen Vokabeln verglichen, in Gruppen eingeteilt und von anderen abgegrenzt. Dabei musste man über die Bedeutung der Wörter nachdenken und Querverbindungen herstellen. Die Verarbeitung wurde intensiviert und Komplexität reduziert.
Kategorisierung ist ein Grundprinzip des Gehirns
In einem anderen Experiment gab man Probanden Listen mit 60 Wörtern, die in beliebiger Reihenfolge wiedergegeben werden sollten. Dabei kamen in zufälliger Reihenfolge je 15 Wörter aus den Kategorien „Tiere“, „Personennamen“, „Gemüse“ und „Berufe“ vor.
Auch hier zeigte sich die Tendenz, die Begriffe klassifiziert wiederzugeben, z. B. „Hund, Katze, Kuh … Apfel, Birne, Banane … John, Bob, Monica“. Unser Gehirn vernetzt also automatisch gleichartige Informationen. Wir sollten diese Kategorisierung unterstützen! Es gibt eben einen bedeutenden Unterschied:
Beim mechanischen Lernen werden Informationen lediglich wiederholt. Das ist zunächst weniger aufwendig. Die Infos werden nicht gut kodiert, die Speicherung ist fehleranfällig. Was wir zunächst an Zeit durch Bequemlichkeit sparen, rächt sich in der Summe der Wiederholungen.
Beim strukturierten Lernen erfolgt eine eingehende Analyse der Informationen. Anfangs ist das aufwendiger, spart aber am Ende viel Zeit. Zusammenhänge werden deutlich – das reduziert die Komplexität des Stoffes.
Die optische Trennung von Informationseinheiten und der gute Überblick reduzieren die Unsicherheit und das Wissen wird „fester“. Das entstandene Wissen kann besser abstrahiert und auf neue Situationen angewandt werden.
6. Mindmaps erstellen: Fazit
Wir brauchen keine Karte unseres Geistes, sondern des Lernstoffs. Ich habe daher Mindmaps weiter entwickelt und bezeichne meine Methode als „Strukturkarten“. Diese Methode habe ich in der Bestnote in Kapitel 4 beschrieben.
Über den Erfinder der Mindmaps: Tony Buzan
Mein Treffen mit dem Erfinder Tony Buzan
Ich hatte das Vergnügen, Tony Buzan bei den Petersberger Trainertagen im Frühjahr 2013 live zu treffen. Er wurde dort u.a. für die Erfindung des Mindmaps ausgezeichnet und hielt deswegen einen interessanten Vortrag zu seinen Lernschwierigkeiten als Kind und wie er diese mit seiner Mindmap Methode überwand.
Als ich ihn allerdings darauf angesprochen habe, dass diese ursprüngliche Methode im Studium nur begrenzt als hilfreich empfunden wird und dass es gerade für andere Kollegen und Kommilitonen schwierig ist, eine fremde Mindmap nachzuvollziehen, kam der angegraute MindMaster richtig in Fahrt und hielt mir einen 5-minütigen Privatvortrag, dass eine Mindmap genauso, wie er es sagt, auszusehen habe, und nicht anders.
Basta. Upps, das klang für mich weniger kreativ – propagiert er nicht die Mindmap auch als Kreativitätsmethode? Schade.
„Tony“ habe ich bis auf diesen fachlichen Zwiespalt als sehr netten, fröhlichen und für sein Alter sehr agilen Menschen kennengelernt. Und bin froh darüber!
Auf die Anmerkung, dass Mindmaps im Studium eher einer anderen Struktur folgen sollten, gab es oberlehrhafte, ungläubige Blicke… 🙂
Für das Mindmap in der Bestnote gab es eine „1-“ vom Erfinder persönlich. Dann signierte er das Buch. Wie in Schulzeiten!
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