Bestnote: Lernerfolg verdoppeln - Prüfungsangst halbieren.
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Die Inhalte hier stammen aus dem Lernratgeber: „Bestnote. Lernerfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren“ – ein vielfach bewährter Arschretter für selbst schwerste Klausuren. Mit diesem Buch wird deine Prüfungsvorbereitung zum Freudenfest!
Fleiß und Fachwissen reichen nicht aus!
Wenn ich ich in einem Lernseminar danach frage, was die Erfolgsfaktoren einer Prüfung sind und worauf es dabei ankommt, kommen Antworten wie:
Das ist ein Anfang. Schaut man aber genauer hin, sind das eher Dinge des Selbstmanagements. Doch das sagt nichts über den INHALT der Klausur aus.
Besser:
Denke aus der Perspektive der Prüfung.
Vor einem Boxkampf analysieren Trainer und Sportler den Gegner im Detail. Dann bestimmen sie eine Strategie, um diesen zu bezwingen und arbeiten an entsprechenden Schwachstellen.
Genauso solltest du deine Prüfung VOR dem Lernen strategisch analysieren.
Ich verrate dir hier, auf welche Kategorien du unbedingt achten solltest:
Eine gelungene Prüfungsvorbereitung besteht nicht nur aus der Sichtung des Lernstoffs.
Denn Prüfungsqualität, Prüfungsform, Timing und gute Intuition sind ebenfalls sehr wichtig. Du findest die 4 Erfolgsfaktoren auf einen Blick in folgender Grafik:
Solides Fachwissen ist der Kern jeder Prüfung. Doch je nach Prüfungsform muss es anders ausgedrückt und angewandt werden („Verpackung“).
Natürlich musst du dich in den einzelnen Themen auskennen, die Photosynthese verstehen, eine Ableitung bilden können, Paragrafen richtig rezitieren oder die Kernaussagen der großen Philosophen kennen. Doch gerade Leute, die zu gründlich auf Prüfungen lernen, werden enttäuscht – weil sie 120 Prozent geben und die berühmten ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) einfach auswendig lernen.
Dann werden sie überrascht, wenn Anwendungen, Beispiele und Interpretationen gefragt sind. Und das ist fast immer der Fall!
Es ist ein großer Unterschied, ob Informationen lose nebeneinander – wie in einer Datenbank – gespeichert sind, oder ob sie im Zusammenhang stehen.
Einem Maler bringen 120 einzelne Farben nichts – nur eine geschickte Komposition auf der Leinwand beeindruckt. Das unterstreicht auch ein Konzept aus der Wissenssoziologie, welches Daten, Informationen und Wissen unterscheidet:
Beim Lernen arbeiten wir uns die einzelnen Stufen hinauf.
Zunächst haben wir einzelne Worte oder Fakten, die wir in Informationen verwandeln müssen. So stehen beispielsweise auf PowerPoint-Folien viele Daten, die erst mit dem Einordnen in einen Kontext zu einer Information werden.
Unser Gehirn kann sich Dinge nur merken, wenn es diese einordnen kann. Dazu benötigt es Verbindung zum Vorwissen und einen praktischen Bezug.
Im zweiten Schritt müssen die Informationen derart verknüpft werden, dass sie flexibel an neue Situationen und Aufgaben angepasst werden können. Erst dann „wissen“ wir etwas. Das Schöne daran: Haben wir ein dichtes Wissensnetz erarbeitet, können wir daraus Informationen ableiten: Wer etwas weiß, braucht sich nicht um das Vergessen zu sorgen, weil er die Logik und Systematik verstanden hat.
Der Vorteil zeigt sich in Stresssituationen wie Prüfungen, denn ein dichtes Wissensnetz ist viel robuster als einzelne Fakten. Auch wenn sich die Fragen ändern, kannst du flexibel darauf eingehen. Selbst wenn du eigentlich „nur“ Fakten auswendig lernen musst, lohnt es sich also, ihren Zusammenhang und die Bedeutung zu verstehen.
Vorsicht Falle! Daten scheinen objektiver und griffiger. Es fällt schwer, sich von ihnen zu lösen: Man liest die Worte und Sätze (Daten) und sucht nicht nach den dahinterstehenden Inhalten und Aussagen (Informationen).
Den Lernstoff so hinzunehmen wie er ist, scheint bequemer: Man muss wenig Energie aufwenden, nicht weiterdenken, keinen eigenen Standpunkt finden. Als Folge werden Fakten auf Kosten der anderen beiden Stufen überlernt.
Fakten werden überlernt – zu Lasten des wahren Verständnisses!
Fazit: Richte den Fokus auf Zusammenhänge und Verständnis. Viele Details leiten sich automatisch daraus ab!
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Eine Prüfung misst nicht nur Fachwissen, sondern auch, wie gut du dieses im Hinblick auf eine bestimmte Abfrageform anwenden und verpacken kannst. Klausuren z.B. messen vor allem auch die Fähigkeit, Prüfungen bestehen zu können. Dazu gehört:
Du magst ein brillantes Gedächtnis haben. Leider bringt dir das nicht viel, wenn du in der Klausur die Zusammenhänge nicht treffsicher formulieren kannst. Das gilt auch für mündliche Prüfungen. Die messen nicht nur Wissen, sondern auch:
Präsentationen – du ahnst es längst – messen nicht nur die Auswahl und Korrektheit des Wissens, sondern dessen Struktur, deine Mimik und Gestik, rhetorische Fähigkeiten sowie den Umgang mit der Technik.
Ein Kommunikationspsychologe aus den USA hat eine gern zitierte Studie verfasst, wonach bei öffentlichen Präsentationen der Inhalt nur zu sieben Prozent ausschlaggebend war, wie kompetent der Sprecher eingeschätzt wurde. Sieben Prozent! Der Rest waren Auftreten, Selbstsicherheit, Präsentation! Zwar wird in Prüfungen auf die Inhalte geschaut und versucht, „objektiv“ zu sein.
Dennoch: Struktur, Beispiele und eine klare, deutliche Sprache sind die Essenz einer guten Präsentation! Sozialpsychologische Studien belegen: Der Gesamteindruck beeinflusst die Einschätzung des Inhalts. Wenn jemand statt mit T-Shirt im Jackett und vielleicht mit Brille präsentiert, wird er unbewusst als kompetenter wahrgenommen. Seine Ausstrahlung und somit auch seine Glaubwürdigkeit steigen. Das führt zu einer positiveren Bewertung des Inhaltes, auch wenn dieser völlig gleich geblieben ist.
Eine ähnliche Wirkung hat Sprache: Ist sie hoch-gequetscht bis piepsig-unsicher oder spricht der Vortragende selbstbewusst dem Publikum zugewandt?
Hausarbeit. Etwas weiter unten habe ich einmal einen Bewertungsbogen für schriftliche Arbeiten organisiert, den eigentlich nur Prüfer bekommen.
Betrachte die drei Bewertungskriterien: Auffällig ist, dass das dritte, unwichtigste Kriterium „Formelles“ am klarsten definiert ist. Diese Punkte sind am einfachsten zu kontrollieren – gerade weil sie nichts mit dem Inhalt zu tun haben. Allein durch korrektes wissenschaftliches Arbeiten und konsistente Formatierung sicherst du dir bereits 20 Prozent!
Das zweite Kriterium „Bezug zum Seminar“ lässt sich ebenso gut erfüllen. Erstelle eine Checkliste, in der du die wichtigsten Theorien des Seminars auflistest, die du dann in deine Argumentation einbaust. Oder schreibe eine „Vokabelliste“ mit den zehn wichtigsten neuen Fachbegriffen, die du in deinen Text einstreust. Spiele direkt auf Situationen und Diskussionen aus dem Seminar an. Das wird das Herz des Korrektors erwärmen.
Das erste Kriterium bezieht sich auf eine Fallstudie bzw. eine Hausarbeit für ein selbst gewähltes Thema. Hier sieht man deutlich, dass der Inhalt nur Mittel zum Zweck ist. Man will eigentlich sehen, wie gut du argumentieren und schreiben kannst (Gliederung, Struktur, roter Faden).
Energie, Entspannung und Schlaf. Eine gute Tagesform am Tag X ist nicht zu unterschätzen. Es bringt nichts, bis spät in die Nacht hinein zu lernen, oder sich die Tage davor total fertigzumachen, um dann vollkommen übermüdet zur Prüfung zu gehen und Bestleistungen zu erwarten!
Auch das Immunsystem wird angegriffen. Wer schon einmal mit einer Erkältung eine Klausur durchstehen musste, weiß: Das ist Horror! (Vor allem für deinen Banknachbarn, der dich für dein Geschniefe am liebsten erwürgen würde …)
Zeitmanagement, Motivation, Organisation. Deine Tagesform hängt wiederum von deinem Zeit- und Stressmanagement ab. Ein Studienfreund war fachlich brillant und seine Hausarbeiten waren ein Traum: Butterweich zu lesen, in einer mitreißenden Eleganz entwickelte er faszinierende Argumentationslinien. Er hätte immer eine glatte Eins bekommen – wenn er ein einziges Mal pünktlich abgegeben hätte.
Prüfungen messen also auch, wie gut du mit Stress umgehen und wie gut du dich vorher organisieren kannst, um nicht total gestresst in die Prüfung zu gehen
Ich hatte mal ein Referat, in das ich mich richtig hineinkniete. Es kam auch gut beim Prof an. Dennoch gab er mir „nur“ eine Zwei, obwohl er betonte, dass es „sehr gut“ gewesen war. Ich wurde stutzig. Wenn ihm alles gefallen hat, warum diese Note? Er meinte, dass ich in zwei Vorlesungen gefehlt hätte und dies in die Bewertung eingeflossen sei. Wie unfair! Es stand doch ausdrücklich in der Seminarbeschreibung, dass allein das Referat prüfungsrelevant war!
Hier hatte ich keinen guten Riecher, diesen komischen Kauz einzuschätzen: Er war einfach beleidigt, weil nur sechs Studenten zu seiner letzten Vorlesung vor seinem Ruhestand gekommen waren.
Letztendlich ist immer ein Quäntchen Glück im Spiel. Manchmal kommt dein Traumthema, das dich wirklich interessiert und nur so von der Hand geht – beim nächsten Mal tust du dir dafür schwerer.
Die Frage also ist: Wie berechenbar ist deine nächste Prüfung? Je unberechenbarer, auf desto mehr Szenarien musst du dich einstellen! Überlege dir Strategien, um im Falle einer Fehleinschätzung einen „Plan B“ zu haben. Setze nicht alles auf eine Karte.
Wenn eine Prüfung immer auch ein wenig Zufall beinhaltet, sagt das aber auch: Mit solider Prüfungsvorbereitung sind wir gut vorbereitet. Überlernen ist Zeitverschwendung!
Kümmere dich lieber um deine anderen Fächer und Projekte. Selbst, wenn du in einem Fach mal daneben langst, kannst du das in anderen Fächern kompensieren.
Der Erfolg eines Sportlers hängt auch nicht von nur einem Wettkampf ab. Verlorene Wettkämpfe sind wichtige Erfahrungen und geben dir Hinweise, um langfristig besser zu werden.
Fachwissen ist nicht alles – Bedenke bei deiner Prüfungsvorbereitung auch die Kriterien deines Prüfers!
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Die Reduktionsphase (Survival-Zusammenfassungen)
Wir alle wüssten gern die Prüfungsfragen! Doch die sind natürlich geheim.
Naja – stopp! Nicht ganz. Ich erkläre dir in meinem Buch „Bestnote“ wie du relativ gut vorhersagen kannst, welche Art von Fragen drankommen und welche Prüfungsthemen für dich relevant sind.
Wenn du so also deine Lernziele und deine Lernstrategie angepasst hast, kannst du zum Ende deines Lernprozesses deine Zusammenfassungen perfekt auf die wahrscheinlichen Prüfungsfragen ausrichten.
Was ist damit gemeint?
Wer noch nie ein bestimmtes Gericht gekocht hat, braucht ewig, um die Zutaten zusammenzusammeln, muss beim Zubereiten öfter nachschauen und ist unsicher, ob es überhaupt gelingt. Haben wir vorher alles ordentlich zurechtgelegt, ist Kochen hingegen kinderleicht.
Beim Lernen ist das nicht anders:
Je ähnlicher sich die Aufbereitung des Lernstoffs am Prüfungsablauf orientiert, desto leichter ist der Abruf.
Ganz typische Klausurfragen sind: „Vergleiche X mit Y.“, „Theorie A und B sind gegensätzlich. Diskutiere!“, „Was sind die Unterschiede von C und D?“ Wenn Konzepte anhand bestimmter Kriterien bewertet und verglichen werden sollen, sind Tabellen ein bewährtes Mittel zur Vorbereitung. Trage die Themen in eine Tabelle ein und untergliedere anhand zentraler Aspekte:
Diese Aufbereitung hat einige Vorteile:
Im einem Beispiel aus meiner Uni-Zeit, habe ich gesehen, dass bei den Statistikaufgaben der vergangenen Jahre der Dozent immer einen Vergleich der beiden Forschungsparadigmen (quantitativ vs. qualitativ) sehen wollte. Deswegen begann meine Tabelle so:
In technischen Fächern gibt es gewisse Abfolgen und Verfahrensmuster. Oder eine juristische Anspruchsgrundlage muss nach einem bestimmten Schema geprüft werden. In diesem Fall sind Checklisten das Mittel der Wahl. Nehmen wir noch ein Beispiel aus dem unliebsamen Fach Statistik:
Für abfrage- und faktenorientierte Prüfungen sind Visual Codes bestens geeignet. Damit kannst du selbst schwierige Fach- und Fremdwörter als auch Vokabeln schnell auswendig lernen. Diese Methode habe ich ausführlich und mit vielen Bildern in Modul 6 / ab Seite 163 der Bestnote beschrieben.
Typischerweise geht es in mündlichen Prüfungen darum, Wissen schnell und flexibel auf neue Fragen anzuwenden und die Querverbindungen und Zusammenhänge nicht aus den Augen zu verlieren. Hier sind Strukturkarten wahrscheinlich die beste Form, das Wichtigste noch einmal herauszuarbeiten.
„Argumentiere“, „Diskutiere“, „Erkläre“ sind weitere beliebte Aufgabenstellungen. Lege dir dafür eine Argumentationslogik zurecht, z. B. in Form eines Schemas, das flexibel anpassbar ist:
Einleitung: Zitate, Fakten, Probleme
Absatz 1: Pro / Positive Aspekte des Themas
Kerntext 1 / Autor 1 / Theorie A
Kerntext / Autor 2 / Theorie B
Absatz 2: Kontra / Negative Aspekte des Themas
Kerntext 3 / Autor 3 / Theorie C
Kerntext 4 / Autor 4 / Theorie D
Absatz 3: Eigene Meinung/Interpretation
Argument 1 + Argumente dafür
Argument 2 + Begründungen
Fazit: Synthese der Diskussion mit eigenem Standpunkt
Noch mehr hilfreiche Lerntipps und Tricks findest du in meinem Buch „Bestnote: Lernerfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren“.
Ich wünsche Dir bei deiner Prüfung / Klausur / Referat viel Erfolg!
SOS-Prüfungstipps für jede Prüfungsform
Eine Klausur misst, wie gut du innerhalb kurzer Zeit möglichst passendes Wissen mit guter Struktur, Querverbindungen und treffenden Beispielen prägnant aufs Papier bringst. Dies gelingt nur durch absolute Routine und präzise Vorarbeit.
Übe das Schreiben von Klausuren sooft es geht! Stelle dir Aufgaben, beantworte
diese in voller Länge. Bereite Musterantworten und Prüfschemata vor. Überlege, wie du Antworten strukturieren kannst.
Ein Argumentationsschema für wenige Seiten darf nicht zu kompliziert sein, muss aber alles Wesentliche enthalten! Für Klausuren gilt deshalb: „KISS“ – Keep it simple and significant.
Hier darf man Bücher, Gesetzestexte und evtl. Mitschriften oder Formelsammlungen mitnehmen. Aus diesem Umstand wird klar: Verständnis und praktische Anwendung sind gefragt! Für die Vorbereitung heißt das: viel diskutieren, Beispiele finden, durchdenken, üben, Probeessays schreiben, rechnen.
Dennoch bleibt keine Zeit für langes Suchen, Blättern und Einlesen. Für ein optimales Ergebnis musst du die Zugriffsgeschwindigkeit erhöhen. Dabei helfen:
Gelb = Kernaussage
Orange = Wichtiges Argument
Blau = Definition bzw. Annahme
Ein Klassiker ist auch das „Ampelschema“ für Gesetze:
Grün = Gebote
Gelb = Wahlrechte
Rot = Verbote
Blindenschrift. Meist muss man jegliche Notizen aus den Gesetzbüchern ausradieren. Warte aber damit bis zum Vorabend der Prüfung, dann sind diese Anmerkungen frisch im Gedächtnis. Und du wirst am nächsten Tag die verbleibenden leichten Abdrücke gerade noch erkennen können.
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Multiple-Choice-Tests klingen einfacher als sie sind. Klar ist die richtige Antwort irgendwo vorgegeben, aber die Fragen können irreführend und richtig fies sein. Für Patrick, einen Mediziner, ist es daher wichtig, die Fragen äußerst gründlich und mindestens 3mal zu lesen.
Ein gängiger Mythos ist zudem, dass man eine einmal getroffene Wahl nicht mehr ändern soll – das glauben einer Umfrage zufolge 56 Prozent der Studenten. Doch eine Auswertung von 20 Studien zeigte, dass nur 20 Prozent eine richtige Antwort wegstreichen und eine falsche wählen. 60 Prozent hingegen schaffen es, eine falsche Antwort durch eine richtige Lösung zu korrigieren.
Deine Chance, dass du durch wiederholtes Nachdenken besser abschneidest, ist demnach fast dreimal so groß! Folgende Strategie:
Wenn du die Antwortmöglichkeiten noch nie gehört hast, impliziert das häufig, dass sie falsch sind. Achte peinlichst auf kleine Wörter wie „nicht“, „und / oder“, die dich hinters Licht führen können.
Klammere in Härtefällen unplausible Antworten aus und rate zwischen den verbliebenen Möglichkeiten. Überlege bereits beim Lernen, bei welchen Inhalten gemeine Fragen auftauchen könnten.
Oft gleichen „Mündliche“ eher einem Fachgespräch als einer rigorosen Prüfung. Hier musst du in Interaktion mit deinem Gegenüber einen Standpunkt vertreten und in der Lage sein, flexibel zu denken. Versuche nicht, die Prüfer mit komplizierten Beispielen und Worten zu beeindrucken. Denk dran:
Die hohe Kunst des Wissens zeigt sich darin, dass man Kompliziertes einfach erklären kann.
Im Normalfall ist der Prüfer dein Freund: Er wird versuchen, dich auf die richtige Fährte zu locken. Mit Andeutungen und Fragen will er / sie dich testen oder auf eine andere Lösung hinlenken. Diese Rückmeldungen sind der Seismograph mündlicher Prüfungen.
Achte auf kleine Anzeichen: ein zufriedenes Lächeln, der entspannt zurückgelehnte Prüfer, der stolz schauende Seminarleiter und zustimmende Bemerkungen sind positive Signale. Wirst du nicht unterbrochen, heißt das: „No news are good news!“ Selbst wenn die Mimik starr und der Blick gesenkt ist – fahre fort.
Lass dich nicht nervös machen! Wenn aber die Kursleiterin nervös an ihren Haaren spielt oder die Augenbrauen des Lehrers langsam zur Stirn wandern, der Blick verkrampft oder jemand plötzlich einen Asthma-Anfall bekommt, solltest du eine Kurskorrektur in Erwägung ziehen. Erkundige dich: „Bin ich richtig oder meinten Sie etwas anderes?“ Drei Wege zu mehr Feingefühl:
Schau „Wer wird Millionär?“ Achte darauf, wie Günther Jauch Rückfragen stellt und versucht, Kandidaten auf die richtige Fährte zu lenken.
Achte auf Nicht-Gesagtes. Analysiere Gespräche und Konflikte mit Eltern, Freunden, dem Partner: Welche Erwartungen hast du überhört? Warum kam es zum Streit? Lerne, Andeutungen ernst zu nehmen und „zwischen den Zeilen“ zu lesen.
Gasthörer. In vielen Studienfächern kannst du bei anderen Prüfungen lauschen. Warum begleitest du nicht einen Freund in die Prüfung? Der ist vielleicht weniger unsicher, du lernst und kannst ihm hinterher Feedback geben!
Referate sollen strukturiert informieren. Doch spielen viele „weiche“ Faktoren mit: Wie ist deine Haltung? Wirkst du jämmerlich-nervös oder zuversichtlich? Ist deine Stimme klar? Verleihst du deinen Argumenten Nachdruck? Sprichst du frei? Sind die Beispiele gut? Sitzen die Überleitungen? Ein paar Tipps:
5 x 5 Regel. Eine Folie ist keine Textwüste. Halte es einfach. Nimm nicht mehr als fünf Aufzählungszeichen mit maximal je fünf Wörtern! Formuliere einheitlich.
Scheibenwischer. Präsentiere einen Fakt, daneben eine Grafik / ein Bild / Zitat / Chart. Dann den nächsten Fakt. So wandern Fakten und Belege hin und her. Eine Visualisierung pro Folie ist Pflicht! Das können auch Pfeile, Kästchen etc. sein. Gute Bilder findest du auf Fotolia.de und Getty-images.com.
Den Anfang und Schluss solltest du besonders üben. Das gibt einen sicheren Einstieg und der Nachhall-Effekt wird gut. Dazwischen achtet man nicht so stark auf Formulierungen.
Sprich den Vortrag vorher mindestens zweimal laut durch.
Nicht kleiner machen als man ist. „Entschuldigung“, „Ich hoffe, ich konnte es gut erklären“ oder „Das war nur ein Versuch“ sind tabu. Steh zu deiner Leistung!
Gegen die Schüchternheit: Bist du introvertiert, dann rede, rede, rede! Folgende Maßnahmen solltest du in Betracht ziehen:
Rhetorikseminar | Improvisationstheater-Kurs | Debating Club | Lerngruppen | viele Seminarpräsentationen freiwillig übernehmen | in Vorlesungen mitdiskutieren | im Freundeskreis deinen Standpunkt darlegen | deine Eltern von etwas überzeugen (Wochenendausflug, Kino, Renovierung, Urlaubs-Sponsoring)
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Gedanken brauchen viele Schleifen, bis sie ausgereift sind. Dein Zeitmanagement muss absolut sitzen! Dann kannst du den Zeit-Effekt nutzen: Lasse nach ein paar intensiven Schreibtagen den Text zwei Tage liegen und schau dann mit frischen Augen drauf.
Mit ein wenig Abstand fällt es wesentlich leichter, seinen eigenen Text infrage zu stellen und logische Brüche zu erkennen. Deswegen gilt: Je länger man am Stück durchackert, desto mehr leidet die Qualität des Textes. Wer sich keinerlei Pausen gönnt, produziert oft nur Mist, den man hinterher mühsam redigieren muss.
Schreiben ist mühsam und man ist froh, das leere Blatt überhaupt gefüllt zu haben. Dann hängt man geistig und emotional an dem Text, weil man so viel investiert hat. Doch oft ist die erste Version nichts anderes als eine erste Version! Die Faustregel: Gib nie, niemals, die erste Version eines Textes ab!
Ein Text wird erst richtig gut, wenn er zerstört und wieder neu aufgebaut wird. Betrachte deinen ersten Entwurf als eine Diskussionsgrundlage, als Sammlung deines Wissens. Hole dir Feedback und ziehe ein Zwischenfazit: Was hast du durch das Schreiben gelernt? Wie müsste man das Thema nun aufziehen?
Wenn du das Gefühl hast, da geht noch mehr: Tu es! Erst ist es qualvoll, dann entzücken die erfrischenden Gedanken. Und hinterher ist man froh, etwas Neues vollbracht und weitergedacht zu haben.
Das Tolle daran: Viele Schreibblockaden erledigen sich von selbst, wenn man die erste Schreibversion als Test der eigenen Gedanken ansieht. Was am meisten lähmt, ist der perfektionistische Anspruch, sofort einen gut strukturierten, toll formulierten Text zu Papier zu bringen.
Lies hier wie du schneller auswendig lernst, weniger prokrastinierst und deine Prüfungsangst senken kannst.
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Wenn du dir die vier Erfolgsfaktoren und meine SOS-Tipps in deiner Prüfungsvorbereitung berücksichtigst, steht deinem Prüfungserfolg nicht mehr viel im Weg!
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Dr. Martin Krengel absolvierte zwei Studiengänge (Psychologie + Wirtschaft) „mit Auszeichnung“ und gründete die Onlinekurs-Akademie Studienstrategie.de.
Er verfasste 11 Bücher, darunter die Bestseller Golden Rules, Bestnote, Dein Ziel ist im Weg und Stoppt die Welt – ich will aussteigen.
Lies wie er vom Chaoten zum Zeitmanagement-Experten wurde: Vita.