Überblick verschaffen für deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Hausarbeit schreiben: Wissenschaftlich recherchieren: Wie geht das? ☀︎ ✔︎

 

 

Überblick verschaffen - Themen, Aufgaben, Bücher besser verstehen

Ohne einen Überblick gehst du schnell in der Informationswüste verloren.

Hier erfährst du meine besten 5 Methoden, mit denen du dir schnell einen guten Überblick über deine Projekte, Texte, Bücher oder Aufgaben erarbeitest.

 

 

 

 

 

 

📚 Überblick verschaffen : So findest du das „Global Picture“

1. Mehr Überblick = tieferes Verständnis

Jedes Projekt beginnt mit Fragen:

  • Wer will etwas von dir?
  • Bis wann?
  • Was sind wichtige Komponenten des Problems?
  • Welche Dinge musst du abklären, welches Wissen erwerben, welche Meilensteine bewältigen?

Nachdem du die Situation analysiert hast, hilft dir ein selbst erstellter Fragekatalog nicht nur zu Beginn eines Auftrags, sondern wann immer du stockst. Jede Frage, die du abarbeitest, verschafft dir mehr Überblick. Wissen festigt sich.

überblick verschaffen, brainy an der tafelIn meiner Dissertation (Doktorarbeit), aber auch in meiner Masterarbeit und Diplomarbeit geriet ich jeweils oft in solche Sackgassen. Dann erstellte ich eine To-do-Liste mit allen Dingen, die es abzuklären und zu erarbeiten galt, um einen nächsten Zwischenbericht für den Professor zu schreiben.

Dann suchte ich die entsprechende Literatur, legte eine Leserunde ein, erstellte Zusammenfassungen und testete mit Mindmaps, ob ich die Zusammenhänge verstanden habe.

Auf dieser Grundlage erarbeitete ich eine neue Frageliste und schon ging es in die nächste Runde. So lange, bis ich meine Fragen und Denkblockaden weggegoogelt, -gelesen oder -telefoniert habe.

 

Ueberblick verschaffen - das Global Picture suchen beim arbeiten lernen konzeptionieren lesen und schreiben - dr martin krengel Bild

 

 

 

Erst Informationen analysieren…

2. Erst die Analyse, dann die Arbeit

Eine breite Informationssuche und ein erweiterter Blick zahlen sich grundsätzlich aus. Ein Beispiel: Du möchtest eine Webseite kreieren. Du weißt, dass man dafür Frontpage nutzen kann, und hast schon alles  vorinstalliert.

Nun musst du aber weitere Informationen sammeln: Wie gehe ich mit dem Programm um? Wie kann ich die Webseite ins Internet überspielen? Wo bekomme ich eine Webadresse her? Schreibe dir die wichtigsten Informationen auf. Die Analyse sollte dabei aber immer über den Tellerrand schauen und die naheliegendsten oder „Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Lösungen“ hinterfragen. Hättest du dich nach anderen Wegen, eine Webseite zu publizieren, umgeschaut, hättest du herausgefunden, dass du deine Webpräsenz mit kinderleichten Blogprogrammen – zum Beispiel WordPress – vollkommen kostenfrei und ohne jegliche Vorkenntnisse erstellen könntest. In 30 Minuten hättest du dann deine eigene Webseite – für die Frontpage-Variante bräuchtest du wohl zwei Wochen oder mehr.

 

Wissenschaftlich recherchieren: Ein kleines 1x1
  • Probier verschiedene Suchbegriffe aus und lies ganz oberflächliche Texte auf verschiedenen Internetseiten. Blätter durch Inhaltsverzeichnisse und setze schon einmal Lesezeichen für Texte, die du später lesen willst. Erst dann startest du mit der Sammlung von Adressen und dem Vormerken in der Bibliothek.
  • Die richtigen Quellen nutzen: Nutze Google Scholar und andere wissenschaftliche Suchmaschinen; dort wirst du auf viele Dinge direkt Zugriff bekommen oder aber sehen, wer wen schon einmal zitiert hat. An den meisten Hochschulen gibt es außerdem VPN-Zugänge für Springer Link, JSTOR und ähnliche kostenlose Literaturquellen im Internet. Dadurch kannst du so manchen Weg in die Bibliothek sparen.
  • Es ist aber auch wichtig, „echte“ Bücher mit einzubeziehen. Das gilt besonders für Abschlussarbeiten. Hierfür wird dir die Katalogsuche der Bibliotheken in deiner Nähe helfen. Und wenn du mal ein Buch nicht finden kannst, such auch in anderen Bibliotheken und lass es dir notfalls per Fernleihe zukommen.

 

 

 

 

 

 

Ein neues Thema überblicken

3. So erhältst du Überblick über ein Thema

Ob für eine Hausarbeit, ein Referat oder eine Präsentation vorm Chef: um sich in ein Thema einzulesen, hilft ein breiter Überblick. Diese Anhaltspunkte helfen dabei:

  • Inhaltsverzeichnisse von Büchern und Skripten. Mir hilft es, vor dem Durcharbeiten von Fachliteratur die Inhaltsverzeichnisse abzutippen, um in deren Struktur Notizen einzufügen.
  • Einführende Literatur, die alle Grundelemente eines Themengebietes beschreibt bzw. Taschenguides, die Praxiswissen zusammenfassen.
  • Es dem Freund, der Nichte oder der Oma erklären. Ein Thema Laien zu vermitteln, hilft die wesentlichen Punkte zu identifizieren.
  • Diskussionen in Arbeitsgruppen. Auch wenn jeder nur einen Teil des Themas durchdrungen hat, kann das Team puzzleartig ein gemeinsames Verständnis erarbeiten.
  • Wissen konsolidieren: Statt endlos zu lesen, immer wieder Zusammenfassungen, grafische Übersichten, Tabellen, Ideensammlungen oder Mindmaps erstellen.
  • Das Ausschlussprinzip anwenden: Beim Lesen und Erarbeiten sofort wegstreichen, was offensichtlich irrelevant ist.
  • Dienste wie getabstract, die prägnante Buchzusammenfassungen Mit Glück findet man komplette Vorlesungs- und Buchzusammenfassungen von fleißigen Bienchen im Netz!

 

 

 

 

Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit, Diplomarbeit, Dissertation:

4. So erhältst du Überblick über ein Thema

Wenn du für deine Hausarbeit recherchierst solltest du dir erst einen guten Überblick verschaffen, denn es macht wenig Sinn, 2489 Bücher und Texte im Internet zu sammeln und diese dann direkt zu lesen. Spätestens nach der Hälfte wird dir auffallen, dass du keine Zeit mehr für die andere Hälfte hast – und erst Recht keine Lust mehr zum Weitersuchen. Außerdem musst du ja erst noch den Stoff wiederholen, den du bei den ersten Texten gelesen hast ein 👉 Teufelskreislauf!

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Besser ist es, wenn du dir bei einer ersten Google Recherche ein Bild machst, was im Zusammenhang mit deinem Thema wichtig ist.

Ein guter Überblick ist das A und O. Mach dir bewusst, was du wissen musst und wie du an dieses Wissen kommst.

Überlege dir rechtzeitig, in welcher Form du den Inhalt später wiedergeben musst.

Dazu noch eine Anekdote:

Ein Student war einmal in einem Leseseminar bei mir und stöhnte, dass er noch 80 Bücher für sein Englisch-Examen lesen sollte. Ich fragte ihn, was denn das Ziel sei. „Meine Zwischenprüfung!“, keuchte er angsterfüllt. „Und was für eine Prüfungsform ist das?“, wollte ich wissen. „Eine mündliche Prüfung, sie dauert 15 Minuten.“

…nun muss man sich überlegen: wie viel von besagten 80 Büchern kann denn in einer Viertelstunde thematisiert werden? Natürlich nicht sehr viel. Und in einer mündlichen Prüfung geht es weniger darum, stur auswendig gelernten Inhalt abzuspulen. Stattdessen musst du argumentieren und diskutieren können. Ein Rhetorik-Kurs hätte dem Armen sehr viel weitergeholfen als mein Lese-Seminar!

 

 

 

 

Überblick verschaffen: Buch

5. So erlangst du Überblick über ein Buch

Klar, Bücher sind die erste Wahl, wenn es um die Erlangung von umfangreichem Wissen geht. Jetzt musst du sie nur noch richtig lesen:

1. Nimm dir zuerst die Schlüsselinformationen vor:
  • Auf welchen Inhalt deuten Titel und Untertitel?
  • Der Klappentext weist auf Fragen und Konzepte hin.
  • Welche Qualifikationen und Erfahrungen hat der Autor?
  • Die Jahreszahl ist wichtig, denn ob ein Buch 1989 oder 1990 geschrieben wurde, kann einen gewaltigen Unterschied machen.
  • Aus welchem Kontext heraus ist das Buch entstanden? Wie ist es einzuordnen? Diese Infos stehen im Vorwort.
2. Und schon geht es weiter:
  • Wie ist das Buch strukturiert? Welche Themen scheinen im Zusammenhang mit dem Titel von Bedeutung zu sein?
  • Ist ein Thema besonders hervorgehoben? Ist aus dem Inhaltsverzeichnis die Kernaussage und der rote Faden erkennbar?
  • Lies das Vorwort, überfliege Einleitung und Schluss!
3. Nun bereite die nächste Runde vor:
  • Versuche, aufgrund deines Vorwissens und der ersten Informationen aus dem Buch den Inhalt zu antizipieren. Erinnere dich an dein Ziel: Warum hältst du den Text überhaupt in der Hand? Aus Interesse? Ist es Pflicht- oder Zusatzlektüre? Dient der Text zur Beantwortung einer konkreten Frage oder der Bearbeitung einer bestimmen Aufgabe? Was sind die wesentlichen Eckpunkte des Auftrags?
  • Urteile, inwiefern der Text bei der Beantwortung deiner Fragen helfen kann, und versuche vorherzusagen, welche Textstellen und Kapitel besonders relevant sind.
  • Lies nun den Text in mehreren Lesedurchgängen. Also lieber 3x flüchtig als 1x langsam lesen. So verhinderst du Informationsüberlastung und prägst dir den Text besser ein.

 

 

 

 

Auch nach dem Schreiben deiner Hausarbeit / Bachelorarbeit / Masterarbeit / Diplomarbeit / Dissertation wirst du immer wieder dieselben Skills brauchen, wenn du dich im Job in neue Aufgaben und Themen einarbeiten musst und dir schnell einen Überblick verschaffen sollst:

6. So verschaffst du dir Überblick über eine Aufgabe

Du musst zum ersten Mal eine Hausarbeit, ein Exzerpt oder eine Bewerbung schreiben? Oder deine erste Kunden-Akquise durchführen? Mit diesen Schritten wird dein „erstes Mal“ angenehmer:

  • Mit Menschen reden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Keine Hemmungen: oft fühlen die sich geehrt, dass sie um Rat gebeten werden!
  • Auf Messen mit den verschiedensten Leuten ins Gespräch kommen und Fragen klären. Hier sammelt sich das Know-how einer Branche.
  • Ich rufe gern professionelle Anbieter Letztendlich bin ich ein potenzieller Kunde und man berät mich gern, zum Beispiel bei Druckereien, Verlagen, Bewerbungen oder der Konkurrenz.
  • Mehrere Optionen Das hält dich im Kopf flexibel und gibt dir Spielraum für Verhandlungen. Zudem ist es spannend, im nächsten Schritt zu versuchen, die Vorteile von zwei Varianten in einem neuen Konzept zu vereinen.
  • Internet-Foren von Anwendern mit ähnlichen Problemen. Mir hilft zum Beispiel ein Autorenforum auf Xing, wo ich mich mit anderen Verlegern und Autoren austauschen kann.
  • Überblickswebseiten wie Wikipedia, Branchen- und Expertenportale, Produktvergleichsseiten etc.

 

 

 

 

7. Weitere Recherche-Tipps

Wikipedia ist der erste Anlaufpunkt für Recherchen. Wenn ein Artikel unbefriedigend ist, checke die englische Seite, dort gibt es mehr und ausführlichere Einträge. Wikipedia hat jedoch auch Grenzen: Dass viele Unidozenten hier mitschreiben, zeigt sich leider am Schreibstil. Wenn ich ein Statistik-Problem verstehen will und dort wieder auf mathematische Erklärungen treffe, hilft mir Wikipedia wenig.

Deswegen bieten Foren eine Anlaufstelle. Einfach die Stichworte in Google eingeben und schauen, auf welchen Foren die Fragen gut beantwortet werden. Die besten Resultate geben 1) Fragen: „Wie mache ich einen t-Test in SPSS?“ und 2) Stichworte: „t-Test, SPSS, Mittelwertvergleiche“. Eigene Fragen zu posten lohnt sich meist nur in hochfrequentierten Foren, bei denen du innerhalb von zwei Tagen Antwort erhältst. Dazu zählen: gutefrage.net, juraforum.de, medi-learn und die Communitys von unicum.de und e-fellows.net.

Amazon Search Inside. Neben den Standardseiten gibt es eine Suche für Fachworte. Dadurch erhältst du Einblick in sonst verborgene Seiten. Ein Geschenk an Studenten!

Google Books ist einen Besuch wert. Hier finden sich Volltexte vieler (vorwiegend englischsprachiger) Bücher, auch aktueller Lehrbücher.

Homepages der Autoren. Lehrstuhlseiten der Lehrbuchautoren sind nützlich, um sich ein Bild von Aussehen, Lebenslauf und Forschungszusammenhang zu machen. Interessant für Masterarbeiten und Dissertationen sind die Publikationslisten, die häufig einen direkten Download von Fachartikeln erlauben.

Jura-Studenten finden es hilfreich, z. B. Institutionen wie den Europäischen Gerichtshof in Karlsruhe zu googeln, um sich den trockenen Stoff besser „vor Augen“ führen zu können. Mark drückte es so aus: „Der Stoff ist sonst so grau und zu weit weg. – Ich muss es schaffen, dass er wieder bunt wird!“. Ich persönlich google gern Fotos der Autoren meiner Promotions-Texte, um mich an diese besser erinnern zu können.

Webseiten und Apps, die modernes Lernen möglich machen

Zum Nachschlagen, Spicken, Schreiben

Leo.org Bekanntes Wörterbuch, mittlerweile in fünf Sprachen.

Duden.de (Nie mehr) ohne Worte.

Canoo.net hilft auch bei der deutschen Grammatik.

Openthesaurus.de bringt dir Synonyme fürs Schreiben.

Fremdwort.de macht Deutsch draus.

Apps. Ich schwöre auf Wörterbücher, welche die Suchanfragen speichern (z. B. von PONS). So kann man einfach Vokabeln unterwegs wiederholen.

 

 

 

 

Überblick verschaffen

Fazit: Mit Überblick effizienter werden

Oft neigt man dazu, sich Hals über Kopf in die Bearbeitung einer Aufgabe zu stürzen und vergisst dabei, sich erst einen Überblick zu verschaffen. Dabei ist ein guter Überblick über ein Thema extrem wichtig, damit sich Wissen besser festigen kann und man nichts vergisst.

Deshalb gilt für alle neuen Themen, Aufgaben oder Bücher: Betrachte die Sache mit Abstand und verschaffe dir einen Überblick. Nimm dir Zeit dafür, erst die Situation zu analysieren und Informationen darüber zu sammeln. Erst dann kann es weitergehen mit der Formulierung einer Strategie und der Umsetzung.

 

Cover Bestnote für Presse und Web (klein).jpg

Mehr zur Methode in meinem Buch: „Bestnote: Lernerfolg verdoppeln – Prüfungsangst halbieren“.

 

 

 

 

 

 

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Wenn du mehr über strukturiertes Lernen wissen möchtest, wird doch mal einen Blick in die Bestnote (Klick!)

 

 

 









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