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Ohne einen Überblick gehst du schnell in der Informationswüste verloren.
Hier erfährst du meine besten 5 Methoden, mit denen du dir schnell einen guten Überblick über deine Projekte, Texte, Bücher oder Aufgaben erarbeitest.
Jedes Projekt beginnt mit Fragen:
Nachdem du die Situation analysiert hast, hilft dir ein selbst erstellter Fragekatalog nicht nur zu Beginn eines Auftrags, sondern wann immer du stockst. Jede Frage, die du abarbeitest, verschafft dir mehr Überblick. Wissen festigt sich.
In meiner Dissertation (Doktorarbeit), aber auch in meiner Masterarbeit und Diplomarbeit geriet ich jeweils oft in solche Sackgassen. Dann erstellte ich eine To-do-Liste mit allen Dingen, die es abzuklären und zu erarbeiten galt, um einen nächsten Zwischenbericht für den Professor zu schreiben.
Dann suchte ich die entsprechende Literatur, legte eine Leserunde ein, erstellte Zusammenfassungen und testete mit Mindmaps, ob ich die Zusammenhänge verstanden habe.
Auf dieser Grundlage erarbeitete ich eine neue Frageliste und schon ging es in die nächste Runde. So lange, bis ich meine Fragen und Denkblockaden weggegoogelt, -gelesen oder -telefoniert habe.
Eine breite Informationssuche und ein erweiterter Blick zahlen sich grundsätzlich aus. Ein Beispiel: Du möchtest eine Webseite kreieren. Du weißt, dass man dafür Frontpage nutzen kann, und hast schon alles vorinstalliert.
Nun musst du aber weitere Informationen sammeln: Wie gehe ich mit dem Programm um? Wie kann ich die Webseite ins Internet überspielen? Wo bekomme ich eine Webadresse her? Schreibe dir die wichtigsten Informationen auf. Die Analyse sollte dabei aber immer über den Tellerrand schauen und die naheliegendsten oder „Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Lösungen“ hinterfragen. Hättest du dich nach anderen Wegen, eine Webseite zu publizieren, umgeschaut, hättest du herausgefunden, dass du deine Webpräsenz mit kinderleichten Blogprogrammen – zum Beispiel WordPress – vollkommen kostenfrei und ohne jegliche Vorkenntnisse erstellen könntest. In 30 Minuten hättest du dann deine eigene Webseite – für die Frontpage-Variante bräuchtest du wohl zwei Wochen oder mehr.
Ob für eine Hausarbeit, ein Referat oder eine Präsentation vorm Chef: um sich in ein Thema einzulesen, hilft ein breiter Überblick. Diese Anhaltspunkte helfen dabei:
Wenn du für deine Hausarbeit recherchierst solltest du dir erst einen guten Überblick verschaffen, denn es macht wenig Sinn, 2489 Bücher und Texte im Internet zu sammeln und diese dann direkt zu lesen. Spätestens nach der Hälfte wird dir auffallen, dass du keine Zeit mehr für die andere Hälfte hast – und erst Recht keine Lust mehr zum Weitersuchen. Außerdem musst du ja erst noch den Stoff wiederholen, den du bei den ersten Texten gelesen hast ein 👉 Teufelskreislauf!
Besser ist es, wenn du dir bei einer ersten Google Recherche ein Bild machst, was im Zusammenhang mit deinem Thema wichtig ist.
Ein guter Überblick ist das A und O. Mach dir bewusst, was du wissen musst und wie du an dieses Wissen kommst.
Überlege dir rechtzeitig, in welcher Form du den Inhalt später wiedergeben musst.
Ein Student war einmal in einem Leseseminar bei mir und stöhnte, dass er noch 80 Bücher für sein Englisch-Examen lesen sollte. Ich fragte ihn, was denn das Ziel sei. „Meine Zwischenprüfung!“, keuchte er angsterfüllt. „Und was für eine Prüfungsform ist das?“, wollte ich wissen. „Eine mündliche Prüfung, sie dauert 15 Minuten.“
…nun muss man sich überlegen: wie viel von besagten 80 Büchern kann denn in einer Viertelstunde thematisiert werden? Natürlich nicht sehr viel. Und in einer mündlichen Prüfung geht es weniger darum, stur auswendig gelernten Inhalt abzuspulen. Stattdessen musst du argumentieren und diskutieren können. Ein Rhetorik-Kurs hätte dem Armen sehr viel weitergeholfen als mein Lese-Seminar!
Klar, Bücher sind die erste Wahl, wenn es um die Erlangung von umfangreichem Wissen geht. Jetzt musst du sie nur noch richtig lesen:
Du musst zum ersten Mal eine Hausarbeit, ein Exzerpt oder eine Bewerbung schreiben? Oder deine erste Kunden-Akquise durchführen? Mit diesen Schritten wird dein „erstes Mal“ angenehmer:
Wikipedia ist der erste Anlaufpunkt für Recherchen. Wenn ein Artikel unbefriedigend ist, checke die englische Seite, dort gibt es mehr und ausführlichere Einträge. Wikipedia hat jedoch auch Grenzen: Dass viele Unidozenten hier mitschreiben, zeigt sich leider am Schreibstil. Wenn ich ein Statistik-Problem verstehen will und dort wieder auf mathematische Erklärungen treffe, hilft mir Wikipedia wenig.
Deswegen bieten Foren eine Anlaufstelle. Einfach die Stichworte in Google eingeben und schauen, auf welchen Foren die Fragen gut beantwortet werden. Die besten Resultate geben 1) Fragen: „Wie mache ich einen t-Test in SPSS?“ und 2) Stichworte: „t-Test, SPSS, Mittelwertvergleiche“. Eigene Fragen zu posten lohnt sich meist nur in hochfrequentierten Foren, bei denen du innerhalb von zwei Tagen Antwort erhältst. Dazu zählen: gutefrage.net, juraforum.de, medi-learn und die Communitys von unicum.de und e-fellows.net.
Amazon Search Inside. Neben den Standardseiten gibt es eine Suche für Fachworte. Dadurch erhältst du Einblick in sonst verborgene Seiten. Ein Geschenk an Studenten!
Google Books ist einen Besuch wert. Hier finden sich Volltexte vieler (vorwiegend englischsprachiger) Bücher, auch aktueller Lehrbücher.
Homepages der Autoren. Lehrstuhlseiten der Lehrbuchautoren sind nützlich, um sich ein Bild von Aussehen, Lebenslauf und Forschungszusammenhang zu machen. Interessant für Masterarbeiten und Dissertationen sind die Publikationslisten, die häufig einen direkten Download von Fachartikeln erlauben.
Jura-Studenten finden es hilfreich, z. B. Institutionen wie den Europäischen Gerichtshof in Karlsruhe zu googeln, um sich den trockenen Stoff besser „vor Augen“ führen zu können. Mark drückte es so aus: „Der Stoff ist sonst so grau und zu weit weg. – Ich muss es schaffen, dass er wieder bunt wird!“. Ich persönlich google gern Fotos der Autoren meiner Promotions-Texte, um mich an diese besser erinnern zu können.
Leo.org Bekanntes Wörterbuch, mittlerweile in fünf Sprachen.
Duden.de (Nie mehr) ohne Worte.
Canoo.net hilft auch bei der deutschen Grammatik.
Openthesaurus.de bringt dir Synonyme fürs Schreiben.
Fremdwort.de macht Deutsch draus.
Apps. Ich schwöre auf Wörterbücher, welche die Suchanfragen speichern (z. B. von PONS). So kann man einfach Vokabeln unterwegs wiederholen.
Oft neigt man dazu, sich Hals über Kopf in die Bearbeitung einer Aufgabe zu stürzen und vergisst dabei, sich erst einen Überblick zu verschaffen. Dabei ist ein guter Überblick über ein Thema extrem wichtig, damit sich Wissen besser festigen kann und man nichts vergisst.
Deshalb gilt für alle neuen Themen, Aufgaben oder Bücher: Betrachte die Sache mit Abstand und verschaffe dir einen Überblick. Nimm dir Zeit dafür, erst die Situation zu analysieren und Informationen darüber zu sammeln. Erst dann kann es weitergehen mit der Formulierung einer Strategie und der Umsetzung.
Mehr zur Methode in meinem Buch: „Bestnote: Lernerfolg verdoppeln – Prüfungsangst halbieren“.
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