Kreativ Probleme lösen ► mit Proaktivität, Eigeninitative und Vertrauen (Anti-Krisen-ABC)

Proaktivität
… bezeichnet die Handlungsweise von selbstbestimmten, weitsichtigen Menschen, die die Initiative ergreifen. Eine andere Bezeichnung für Proaktivität ist „Selbstverantwortung wahrnehmen“.

 

Inhalt:

 

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Warum „Proaktivität“ ein Erfolgskonzept ist

Jeder ist seines eigenen Glücks Schmied. Die Frage ist nur, wie geschmiedet wird!

Keine Ahnung, woher dieser Motivationsspruch kommt, aber es war das Lieblingszitat meines Großvaters. Und dieses Zitat hat mich zeit meines Lebens immer wieder motiviert, mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und die Zeit, die ich an einem Tage haben, produktiv für meine Ziele, Träume und Wünsche zu nutzen.

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Ich habe zwei verschiedene Studiengänge mit „Auszeichnung“ absolviert, 50 Länder bereist, 10 Bücher verfasst, eine Doktorabeit und mehrere Lebenskrisen gestemmt und einiges mehr.

Kurz: Ich habe ganz ordentlich geschmiedet.

Ein Konzept hat mich dabei begleitet.

Und das ist das Konzept der „Proaktivität“. Dieses hat vor allem Stephen R. Covey sehr gut beschrieben.

Auch du solltest proaktiv handeln und mit Eigeninitiative kreativ an die Lösung deiner Probleme gehen!

Übernimm die Initiative!

Es hilft nichts, abzuwarten bis sich etwas Entscheidendes ändert, wenn du aktiv etwas dazu beitragen könntest! Du kannst selbstbestimmt und kreativ Probleme lösen!

Wenn du mit deiner Alma Mater unzufrieden bist, kannst du dich mit deinen Freunden über den Prof, die Uni oder das mangelnde Studienangebot auslassen. Oder du erarbeitest dir den Stoff in einer Lerngruppe, schließt dich einer studentischen Organisation an oder stellst selbst etwas auf die Beine.

Hast du z. B. Probleme mit dem Schreiben?

Wie wäre es mit einem Aushang für eine Schreibgruppe, die Hausarbeiten und allerlei andere Textarten miteinander bespricht?

Du musst viele Referate halten oder argumentieren?

Dann gründe doch einen Debating Club bzw. schließe dich einem existierenden Club an!

Mit solcher Eigeninitiative punktest du nicht nur im nächsten Bewerbungsgespräch, sondern triffst auch engagierte Leute, die dich sicher auch in anderen Dingen voran bringen können.

Wenn du Hemmungen hast, etwas zu tun, dann stell dir immer die Frage:

Was ist das Schlimmste, was passieren kann?

Meist ist das gar nicht so wild. Hier greift die „0 oder 1“-Philosophie:

Machst du nichts, hast du ein Ergebnis von 0. Tust du aber etwas, so hast du eine hohe Wahrscheinlich­keit, ein Ergebnis zwischen 0 und 1 zu bekommen.

Im schlimmsten Fall klappt es nicht und du bist wieder bei 0.

Du kannst also nichts verlieren! Worauf wartest du noch?!

Es ist besser, ein Licht anzuzünden,
als auf die Dunkelheit zu schimpfen. (Chinesisches Sprichwort)

 

 

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Entscheidend für den Erfolg: Vertraue deinen Ressourcen!

Habe Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten

Wer hilft dir, wenn nicht du selbst?

Wer macht den ersten Schritt, wenn nicht du?

Das Fundament für jede Initiative ist das Vertrauen in deine Ressourcen und deine Kreativität. Auch wenn du die Möglichkeiten, etwas zu bewegen, noch nicht kennst, suche aktiv nach ihnen. Vertraue darauf, dass du kreativ das Problem lösen und einen Weg finden wirst.

Verlass dich auf deinen Einfallsreichtum, wenn es darum geht, Probleme zu lösen. Schaue nicht hilfesuchend umher, bis dir jemand väterlich aus der Patsche hilft. Nimm dich deiner Situation an und versuche selbst, einen Lösungsweg zu finden.

Ich höre immer wieder: „Ich kann das nicht.“ oder: „Ich habe keine Ahnung davon.“

Manche glauben das wirklich, meist sind es jedoch nur Ausflüchte und Auswüchse von Bequemlichkeit, um sich nicht selbst in ein Problem hineinfuchsen zu müssen.

Viele warten auf jemanden, der ihnen weiterhilft.

Aber die, die etwas erreichen, sind immer diejenigen, die auf sich selbst vertrauen, kreative Problemlösungen entwickeln und sich nicht selbst zum Problem machen!

Von jetzt an, wann immer du auf etwas wartest, das passieren soll, sag dir:

Ich habe die Ressourcen und ich kann die Initiative ergreifen! Ich bin von niemandem abhängig!

 

Übung für Eigeninitiative, Proaktivität, Vertrauen und Nutzen deiner Ressourcen

So meisterst du kreativ jedes Problem:

Deine „Farbpalette“

Um mehr Vertrauen in deine Ressourcen, deine eigenen Fähigkeiten zu bekommen, möchte ich einen Vergleich mit der Farbpalette anstellen: Aus dem Kunstunterricht kennst du das Farbspiel mit den drei Grundfarben rot, blau und gelb.

Mischt man diese drei Farben miteinander, erhält man jede andere Farbe. Es ist doch ein kleines Wunder, wie farbenfroh man mit nur drei Farben malen kann!

Ähnlich kannst du mit der richtigen Mischung der drei folgenden Farben deine Probleme und Herausforderungen meistern:

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Rot = Initiative

Rot habe ich mit der Initiative (Eigeninitiative) gleichgesetzt. Du kannst es mit Feuer und Energie assoziieren. Es ist die Farbe des Handelns, der Spontaneität und des energischen Findens eines Lösungsansatzes.

Blau = Kreativität

Blau assoziiere ich mit Kreativität und dem Himmel. Das erinnert mich daran, an einem Sommertag auf einer Wiese zu liegen und die Gedanken mit den wenigen Wolken am blauen Himmel schweifen zu lassen und dabei z. B. neue Ideen für kreative Problemlösungen zu finden.

Gelb = Ressourcen

Gelb steht für die Ressourcen, also z. B. für ein Lehrbuch oder einen Studienordner mit gelbem Einband.

 

 

Deine Farbpalette in Aktion

Egal, ob im Studium, Job oder im Privaten – immer wenn dir etwas Angst macht, dich verzweifeln lässt oder dich überfordert, analysiere schriftlich, was dir Sorgen macht und wie du deine Probleme mithilfe der drei Grundfarben „Initiative“, „Kreativität“ und „Ressourcen“ lösen kannst:

  • Analyse: Was genau ist das Problem? Welche Aspekte spielen eine Rolle?
  • Kreativität: Schreibe spontan Möglichkeiten auf, wie du diese einzelnen Aspekte angehen könntest. Finde mindestens 10 Varianten, auch wenn sie zunächst unwahrscheinlich oder albern klingen.
  • Interne Ressourcen: Was weißt du schon über das Thema? Kennst du evtl. Modelle, auf die du zurückgreifen könntest?
  • Externe Ressourcen: Wo könntest du Hilfe und Rat finden (Internet, Buchladen, Familie/ Freunde/ Professoren/ Kollegen fragen …)
  • Initiative: Welche Schritte könntest du konkret unternehmen? Welche der Lösungsmöglichkeiten sind am erfolgsversprechendsten? Entwickle einen Lösungsweg aus der Kombination mehrerer Ansätze und bestimme Meilensteine der Umsetzung.

kreativ probleme lösen, brainy jongliertWenn du die Übung richtig machst, sollte es kein Problem sein, ein DIN-A-4-Blatt mit Aspekten und Ideen innerhalb einer halben Stunde zu füllen. (Tipp: Melde dich für meinen Newsletter an, und du bekommst eine Vorlage dafür automatisch per Mail zugeschickt).

Erstaunlich, welche Ressourcen schon in dir stecken und dass du mit ein wenig Überlegung schon konkrete Maßnahmen identifizieren kannst!

 

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Proaktivität, Eigeninitiative konkret angewendet

Praxisbeispiel: Schaffe dir selbst immer die besten Voraussetzungen

Durch dein Handeln kannst du zu deinen Gunsten auf deine Umwelt einwirken. Reges Engagement in Vorlesungen kann z.B. nicht schaden. Es geht dabei aber nicht um plumpe Fragen oder Heuchelei, sondern um ein gesundes Interesse am Thema oder am Forschungsgebiet der Lehrperson.

Der Professor erinnert sich später an dein Gesicht, wenn du bei ihm in der Prüfung sitzt oder mal ein Gutachten für ein Stipendium brauchst. Darüber hinaus motiviert dich deine Eigeninitiative, dein aktives Mitarbeiten in der Vorlesung und steigert die Aufnahmefähigkeit.

Ebenso sinnvoll ist es, sich am Lehrstuhl des Fachgebietes als studentischer Mitarbeiter zu engagieren. Diese Arbeit bessert den Geld­beutel auf und ermöglicht Einblicke in verschiedene Forschungs­bereiche. Auf diesem Wege lernst du gleich die Personen kennen, die vielleicht die Betreuung der Haus- oder Abschlussarbeit übernehmen.

Es fällt wesentlich leichter den Hiwi, mit dem man quasi „per du“ ist, um einen Rat zu fragen, als mit dem Gefühl hinzugehen, ein Unbekannter zu sein.

 

Du kannst meist viel mehr auf die Rahmenbedingungen die deinen Erfolg bestimmen einwirken, als du denkst:

Ein Kommilitone wollte sein Vordiplom in einem Jahr „durchziehen“, hatte aber bereits den Einstieg in die obligatorische Statistikveranstaltung verpasst und hätte aus formellen Gründen sein Vordiplom frühestens nach drei Semestern machen können.

Er löste das Problem, indem er mit dem Statistikdozenten sprach, zum Dekan ging und Kommilitonen für seine Sache begeisterte. Seine Idee: Die Einführung eines „Statistik-Fast-Course“, der statt in zwei Semestern in nur einem Semester absolviert wird.

Die Idee fand immensen Zulauf. Denn auch anderen (mathebegabten) Studenten war mit diesem Kurs geholfen, da sie ein zügigeres Tempo mithalten konnten und vertiefende Statistikthemen behandeln wollten.

Zugegeben, diese Vorgehensweise ist schon ziemlich abgebrüht und verlangt etwas Courage! Aber schöner könnte man das Prinzip der Proaktivität kaum erklären:

Das aktive Verändern der zunächst als starr angenommen Rahmenbedingungen durch Eigeninitiative zum gegenseitigen Vorteil!

 

 

 

 

Problem- oder lösungsorientiert? Von Anfang an: Eigeninitiative statt Abwarten!

Proaktivität = Vorausdenken und präventiv handeln

Peter Drucker, einer der bekanntesten Vorausdenker des Managements, formulierte einmal einsichtige Worte:

„Effektive Leute sind nicht problemorientiert, sondern suchen nach Lösungen. Sie füttern Chancen und entziehen Problemen die Nahrung. Sie denken präventiv.“

Dies verdeutlichen zwei weitere Merkmale der Proaktivität: zukunftgerichtetes, optimistisches Handeln und das Erkennen von Problemen und Gefahren im Anfangsstadium. Proaktive Menschen warten nicht bis etwas schief läuft, sondern versuchen die Gefahr im Vorhinein abzublocken.

 

Ode an die Optimisten:

Optimisten sind Menschen, die immer einen Weg finden, weil sie ihn immer und überall suchen.

Optimisten handeln proaktiv. Sie halten in jeder Situation Ausschau nach dem Guten und suchen die positiven Aspekte in Rückschlägen.

Optimisten wissen: Probleme sind wie Sportverletzungen, die auf die eigenen Schwachstellen hinweisen.

Optimisten haben die Zukunft im Auge, nicht die Vergangenheit.

Sie suchen nach der Chance in jeder Schwierigkeit.

Sie denken darüber nach, was getan werden kann, nicht darüber, was geschehen ist und wer die Schuld daran trägt.

Optimisten sind lösungsorientiert, sie konzentrieren sich auf den nächsten Schritt und nicht auf das Problem und seine Entstehung.

Ihnen gelingen viele Dinge leichter, weil sie durch ihre Art zu denken die Zuversicht ausstrahlen, Schwierigkeiten zu überwinden und Ziele zu erreichen.

 

 

 

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Eigeninitiative in Schule und beim Studium

Proaktivität: der Schlüssel für erfolgreiches Lernen

Ein Lehrer meiner Schule hatte einen Spruch an seinem Rednerpult stehen, der sich im Laufe meines Studiums immer wieder bewahrheitet hat:

Wir behalten 10% von dem, was wir lesen, 20% dessen, was wir hören, 50% vom Hören und Sehen, 70% vom Diskutieren und 90% dessen, was wir selbst tun.

 

Wir kommen also im Studium nicht umhin, selbst die Initiative zu ergreifen und Dinge tiefgründig und mit dem nötigen Aufwand zu erarbeiten. Langfristig wird sich dieses Investment auszahlen, wenn wir uns intensiv und vielseitig mit dem Stoff beschäftigen und freiwillig Aufgaben und Verantwortung übernehmen, um in mehreren Situationen Erfahrungen zu sammeln.

Etwas proaktiv zu verändern, kreativ Probleme zu lösen, Fortschritte zu machen ist keine Sache des Glücks, sondern Früchte harter, konsequenter Arbeit!

 

Sprache als Spiegelbild deines Denkens

Deine Einstellungen äußern sich in deiner Sprache: Benutzt du z. B. Phrasen wie:

„Ich muss noch lernen.“

Dann frage dich, ob du wirklich lernen musst oder ob du das Fach nur gewählt hast, um bei der Prüfung gut abzu­schneiden.

Sagst du manchmal:

„Ich denke eigentlich, dass vielleicht …?“

 

Klingt nicht besonders überzeugend, oder? Vertritt deine Meinung ruhig selbstbewusster. „Ähs“ und „ähms“ sind Ausdruck dieser Unsicherheit. Erkennst du den Unterschied zwischen der reaktiven, getriebenen Sprache und der proaktiven Sprache, die Probleme als Aufgaben begreift?

Wörter – geschrieben oder mündlich – sind immer auch Ausdruck des Denkens. Kontrolliere daher für mehrere Tage deine Sprache und achte darauf, ob du reaktiv sprichst (und denkst) oder Dinge proaktiv angehst. Suche ähnliche Beispiele wie in dieser Aufstellung:

 

REAKTIV PROAKTIV
  • Ich kann nichts tun.
  • Was sind meine Alternativen?
  • So bin ich nun mal.
  • Ich werde es anders versuchen!
  • Sie treibt mich in den Wahnsinn.
  • Ich lasse mir den Tag von ihr nicht verderben!
  • Er wird den Abgabentermin nicht verlängern.
  • Wenn ich ihm gute Gründe und eine Alternative liefere, habe ich eine Chance auf eine spätere Abgabe.
  • Ich muss …
  • Ich entscheide …
  • Wenn doch nur …
  • Ich werde …

 

Spiele mit dieser Liste. Zähle deine eigenen „Reaktionswörter“ und die deiner Freunde und vergleiche. Damit wird dir deine reaktive Denk- und Handlungsweise bewusst und deine Wahrnehmung geschult.

 

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Steh auf und nimm dein Schicksal in deine Hand!

 

 

 

 

 

 

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