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Selbstdisziplin in eine sehr wichtige Tugend um Projekte, Studien und deine Arbeit mit Erfolg abzuschließen. Viele fangen voller Ehrgeiz und Mut an und verlieren dann schnell die Energie und den Elan.
Lies dir diesen Artikel durch, um dein Selbstbewusstsein und deine Selbstdisziplin zu stärken und länger, motivierter und konzentrierter an deinen Präsentationen, Texten, Konzepten, Hausarbeiten, Hausaufgaben etc. dranzubleiben.
Sieh dir mal den armen Kerl dort unten links in der Skizze an.
Er hat ehrgeizige Ziele. Er möchte den Gipfel erklimmen. Er hat aber keine Erfahrung im Bergsteigen und ist nun ziemlich entmutigt, als er von unten den übermächtig langen und steilen Weg zum Ziel sieht.
Wird er es schaffen? Ich sage ja, wenn er ein paar Prinzipien verfolgt, die wir als „Hartnäckigkeit“ bzw. Selbstdisziplin bezeichnen können.
Keiner sagt, dass du in Null-Komma-Nichts auf den Berg spurten musst. Es ist klar, dass dir da die Puste ausgeht oder du stolperst.
Du musst dich also in kleinen, überschaubaren Etappen vorwärts tasten. Große Dinge entstehen nun mal nicht an einem Tag!
Beim Lernen wird man oft unzufrieden, wenn man merkt, viele Dinge schnell wieder zu vergessen. Das muss nicht sein. Zwar kann man den Lernfortschritt nicht so eindeutig wie das Training beobachten, doch der Prozess ist annähernd derselbe.
Nur durch Wiederholungen, Berichtigungen der Technik und andere Herangehensweisen erschließt und festigt sich der Lernstoff.
Über kleine Schritte und einzelne Erfolgserlebnisse kommt man leichter und sicherer ans Ziel, als von einer totalen Überforderung traumatisiert zu werden. Die Amerikaner sagen dazu: „Walk before you run.“
Wenn du auf einer Entwicklungsstufe von „2“ stehst, kannst du nicht sofort auf die „5“ springen, ohne vorher die Stufen „3“ und „4“ durchlaufen zu haben.
“Steter Tropfen höhlt den Stein“ – Treffender kann man dieses Prinzip nicht formulieren. Nur, wenn du dich gegen Widerstände und Rückschläge durchsetzen kannst, dich nicht entmutigen lässt und dich an Dingen, die du wirklich willst, festbeißt, wirst du langfristig Erfolg haben.
Wir würden kaum einen langwierigen Prozess durchstehen, kaum ein kompliziertes Problem lösen, wenn wir keinen starken Willen hätten, unsere Ziele zu erreichen und gleichzeitig die Zähigkeit besäßen, Rückschläge in Kauf zu nehmen. Was wäre ein Leistungssportler, ohne den eisernen Willen zu gewinnen?
Er kennt die Höhenflüge, den Überoptimismus und die Rückkehr zur Realität. Er hat Rückschläge und Stillstände hingenommen, weil er weiß, dass er am Ende dafür belohnt wird.
Jeder Student kennt solche „Wettkampfvorbereitungen“: Tage an denen man sich im Kreis dreht, Zeiten in denen man Angst vor dem Tag X hat, die Nervosität, aber auch das zufriedene Gefühl, etwas gelernt oder ein gutes Resultat erzielt zu haben
Ich habe mich immer gewundert, warum ich trotz konkreter Ziele und einem starken Willen immer wieder mit Motivationsschwankungen zu kämpfen hatte. Ich war dann unzufrieden und habe an mir selbst gezweifelt. Bis ich mir den Zusammenhang aufgezeichnet und folgendermaßen erklärt habe:
Der Wille ist die Anschubsenergie, die uns vorwärts treibt. Während ein Ziel die Richtung beschreibt und uns vorwärts „zieht.“ Das die nicht jeden Tag kontinuierlich verläuft gehört zum Prozess und sollte nicht beunruhigen.
Ist das Ziel einmal definiert, bestimmt es die Richtung unseres Handelns. Der Wille und das Committment (die Verpflichtung) treiben uns an, auf der gedachten Linie voranzukommen.
Aus dem Ziel und dem Willen entsteht die Motivation (aus dem lat. „movere“ für Bewegung), die uns in Richtung des Ziels in Bewegung setzt. Allerdings ist dies nur eine gedachte Luftlinie.
Es ist eher die Regel als die Ausnahme, dass man von dieser Geraden abweicht: Bei einem Teilerfolg glauben wir, den Kern unseres Projektes erfasst zu haben oder jubeln, wenn wir eine sehr positive Rückmeldung.
Unsere Motivation steigt und wir glauben dem Ziel einiges näher zu sein. An anderen Punkten des Prozesses ist es genau umgekehrt: Wir merken, dass wir auf eine falsche Fährte gekommen sind oder es tun sich Fallstricke auf, die vorher nicht absehbar waren.
Unsere Motivation sinkt. Außerdem ist unser Gefühlszustand stark von unserer Tagesform abhängig. Mein Großvater, gleichzeitig mein Trainer, sagte immer, wenn ich hoch motiviert ins Training ging und mir die Turnelemente dennoch nicht gelangen: „Es ist nicht jeder Tag gleich.“ Er unterstrich damit, dass man Geduld braucht, bis man Lernfortschritte erzielt.
Sowohl dein Ergebnisfortschritt als auch deine Motivation sind ganz natürlichen Schwankungen unterworfen. Akzeptierst du dieses Bergauf- und Bergabsteigen, wirst du ausgeglichener und geduldiger an deiner Aufgabe arbeiten können.
Es hilft dir, an guten Tagen nicht übermütig zu werden und an schlechten Tagen nicht an deinen Zielen/Willen zu zweifeln. Nur wenn du regelmäßig an der Sache arbeitest, glättest du diese Schwankungen – das gibt Halt und ermöglicht dir, die Richtung beizubehalten, unabhängig von deiner aktuellen Motivation oder dem Fortschritt des Projekts.
Mit Hartnäckigkeit ist nicht Sturheit gemeint. Man muss sensibel und experimentierfreudig bleiben, um neue Wege ausprobieren zu können oder eine andere Stelle im Berg zu finden, an der man besser hochklettern kann.
Es ist wie bei einem „störrischen“ Nagel, der nicht so recht ins Holz gehen will. Vielleicht liegt es daran, dass du den Hammer falsch hältst. Vielleicht solltest du einen anderen Nagel nehmen.
Eventuell ist gerade ein Astloch im Holz, dann setze den Nagel ein paar Zentimeter weiter links oder rechts an. Das Wichtigste: Hör nicht auf, das Holz zu bearbeiten!
Manchmal klappt es nicht gleich beim ersten Anlauf. Wir schaffen es einfach nicht weiter zu kommen. Da hilft nur eine Pause und weiter trainieren:
Rückschläge, wie bei Bewerbungen, sind oft ein Fall des „noch nicht so weit seins“: Es ist gut möglich, dass du gegenwärtig nicht die gesuchten Qualifikationen mitbringst oder dass andere einfach besser sind, weil sie vorbereiteter oder erfahrener sind.
Aber auch du kannst dich für die nächste Chance vorbereiten und Erfahrungen sammeln. Es gibt fast immer eine zweite Chance, nutze sie!
Viele Aufgaben sind so komplex angelegt, dass man sie nicht in einem Schwung lösen kann. Gib dem Prozess eine Chance. Wir Deutschen suchen eher nach Sicherheit und festen Strukturen, an die wir uns gern klammern. Asiaten betrachten dagegen den „Weg als das Ziel“ (Marshak 1993).
Diese buddhistische Auffassung erkennt den ständigen Wandel der Umwelt an und besagt, dass man nur durch permanente Veränderung vorwärts kommt. Dazu gehören auch Abschweifungen, Schleifen und scheinbare Rückschritte.
Also sei nicht zu hart mit dir, wenn du an einem Tag nicht viel geschafft hast. Frag dich lieber, was dich morgen weiterbringen könnte!
Hartnäckigkeit ist nicht unbedingt eine Frage des Charakters. Sie ist lern- und trainierbar. Hier ein paar kleine Anregungen und Übungen: