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Dann hilft dir u.a. das Lebensbatterie-Modell. Es ist eines von mehreren kraftvollen Konzepten, die dein Zeit- und Stressmanagement voranbringen:
Früher habe ich mich gewundert, warum ich trotz Ehrgeiz oft antriebslos war. Eigentlich hoch motiviert, fand ich dennoch keine Kraft, etwas zu Ende zu bringen.
Ich beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen.
„Movere“ bedeutet „Bewegung zu etwas“ (einem Ziel) oder „weg von etwas“ (einem unerwünschten Zustand). Motivation hat außerdem eine geistige und eine körperliche Ebene:
Ich hingegen versuchte, meinen Körper auszupressen wie eine Zitrone. Kein Wunder, dass mir bald der „Saft“ ausging. Nur die Balance verschiedener Lebensbereiche hält die Antriebskraft hoch.
„Work-Life-Balance“ oder „Study-Life-Balance“ sind allerdings zu abstrakte Begriffe, als dass sie wirklich unser Handeln leiten könnten. Ich wollte ein praktikables Modell, das ich für meine Planung verwenden konnte und das Stress minimierte. Deswegen habe ich für mich das Modell der Lebensbatterien entwickelt.
Deine Lebensbatterien sind wie ein Akku, der durch verschiedene Tätigkeiten und Erlebnisse aufgeladen werden kann (oberer, weißer Bereich). Energie kann aber auch leicht entweichen (roter Bereich), wenn wir den Akku nicht gut pflegen.
Überbeanspruchen wir einen Lebensbereich und vernachlässigen andere, stellen sich Probleme ein: Die Muskeln schwinden, der Freund ist frustriert oder du bist irgendwann total kaputt.
Langfristige Motivation und Hochleistungen sind nur durch die Balance aller Lebensbereiche möglich! Deswegen ist es nur schlau, sich echte Erholungspausen zu gönnen oder eine Supportaufgabe dazwischenzuschieben.
Es ist schlau und effizient, mal nichts zu tun und sich echte Erholungspausen zu gönnen!
Einkaufen, Haushalt und kleinere Organisationen sind eine willkommene Abwechslung zu geistigen Tätigkeiten. Lass dich auch abends mal richtig hängen, gehe zeitiger nach Hause. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Im Gegenteil: Solche kleinen Zeitinseln sind absolut notwendig.
Wenn ich die Lebensbatterien in den Seminaren vorstelle, erinnern sich einige Teilnehmer plötzlich an Zeiten, wo sie viel unterwegs waren, viel erlebt und dennoch viel geschafft haben.
Sie waren in der Summe motivierter als in arbeits- bzw. lernintensiven Zeiten und denken gern an diese Phasen zurück.
Vergiss auch nicht, deinen persönlichen Biorhythmus zu beachten, der maßgeblich für deinen Energiehaushalt verantwortlich ist.
Die Lebensbatterien verdeutlichen, dass das Leben facettenreich ist und wir verschiedene Dinge brauchen, um glücklich und motiviert zu sein.
Häufig bewertet man nur den Bereich „Leistung“ und ärgert sich am Ende des Tages, wenn man „wieder nichts geschafft hat“.
Oft haben wir aber den Tag mit Freunden, Erholung oder anderen wichtigen Tätigkeiten verbracht, die ebenfalls dazu gehören. Spaß ist ein wichtiger Leistungsmotivator!
Ich habe es probiert, eine Zeit lang 12–14 Stunden am Tag durchzuarbeiten. Glaub mir, selbst wenn die Aufgabe noch so interessant ist – bald kommt das Gefühl auf: Da fehlt was!
Du brauchst ein Mindestmaß an Energie in jeder Lebensbatterie, also versuche deinen Tag entsprechend zu planen, Dinge effizienter zu machen und miteinander zu kombinieren.
Definiere Unterziele für jede Lebensbatterie und unterscheide die wichtigen und Energie gebenden Dinge von lästigen, zeitraubenden und aussaugenden Zeitdieben.
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Leistung. Definiere deine Kernaufgaben und welche Tätigkeiten dir am meisten Spaß machen. Wie und wann arbeitest du am produktivsten? Wie kannst du deine Rahmenbedingungen verbessern? Gibt es Möglichkeiten, deine Arbeit angenehmer zu gestalten? Zum Beispiel mal im Café lernen oder ein Homeoffice beantragen? Mit wem kannst du gut zusammen denken?
Körper. Der Bereich Körper beansprucht die meiste Zeit. Rechne deswegen deinen Schlafbedarf (ca. 8 Stunden) und deine Grundenergie (Hygiene, Pausen, Puffer (ca. 4 Stunden)) heraus: Es bleibt ein Zeitbudget von 12 Stunden täglich, die wir zur freien Verfügung haben! Wenn wir das berücksichtigen, vermeiden wir überzogene Erwartungen. Und: In diesen 12 Stunden braucht dein Körper nochmals Energie durch aktive Erholung, Sport, gesunde Ernährung.
Soziales. Kein anderer Lebensbereich lässt sich so gut mit anderen verbinden wie dieser: Wenn die Kollegen cool sind, arbeitet es sich leichter. Wenn jemand mit zum Joggen kommt, hält man länger durch. Betreibe bewusstes Networking: Es ist immer gut, die richtigen Leute zu kennen, wenn du mal ein Problem mit dem Rechner oder eine Fachfrage hast! Ein breites Netzwerk ist eine große Ressource und es ist beruhigend, immer die richtige Telefonnummer bei Kummer oder Problemen zur Hand zu haben.
Ausgleich. Du bist schon mittendrin in der Batterie: Eben jetzt solltest du dich mit deiner Zukunft, deinen Träumen und den Tätigkeiten, die du gern tust, beschäftigen! Gönne dir den Luxus eines Hobbys neben dem Studium oder der Arbeit. Das ist Gold wert zum Abschalten. Selbst wenn es nur einmal die Woche Gitarrespielen oder Reiten ist. Auch wenn du höhere Ansprüche hättest: besser 1–2x in der Woche ein wenig Spaß als gar keinen!
Support. Hier kommt es nicht auf Perfektionismus an: Hauptsache, die Dinge sind erledigt! Verzettele dich nicht in Nebensächlichkeiten, begrenze die Zeit für Supportaufgaben zum Beispiel auf maximal zwei Stunden täglich und übe dich an diesen Dingen in der Effizienz! (Siehe auch Modul „Zeitmanagement“ in den Golden Rules.)
Denk dran: Die Gruppe der Batterien ist in der Summe nur so stark, wie ihre schwächste Batterie. Das heißt: ein Minimum an Zeitinvestment braucht jeder Lebensbereich. Doch es ist nicht realistisch, 20 Prozent in jeder Batterie zu haben. Durch Saisongeschäfte, Semester, Wochenende oder Urlaub gibt es zwangsläufig verschiedene Schwerpunkte. Klar kannst du zu einer Prüfungszeit 50 Prozent in die Batterie „Leistung“ stecken. Langfristig solltest du aber einen Ausgleich zwischen deiner angestrebten und deiner tatsächlichen Lebensbatterie-Verteilung anvisieren.
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Während meiner Zeit in der Top-Unternehmens-Beratung BCG mit einer durchschnittlichen 70-StundenWoche wurde das Lebensbatterie-Modell auf harte Probe gestellt.
Die notwendigsten Lebensbereiche ließen sich dennoch in einzelne „natürliche“ Freiräume einsortieren: Da ich bei langem Sitzen schnell Rückenprobleme bekomme, zwang ich mich, morgens gleich meine Bauch- und Rückenmuskeln durch zwei Übungen zu aktivieren, die einen hohen Wirkungsgrad haben.
Sofern möglich, ging ich mittags auswärts essen oder gönnte mir eine Verschnaufpause in der Leseecke des Büros. Meinen Kaffee trank ich nachmittags auch nicht achtlos am PC, sondern im Lichthof, wo ich die Pause zum Sortieren meiner Gedanken nutzte.
Nach dem Abendessen (wenn die anderen Berater von ihren Heldentaten berichteten) verabredete ich mich mit meiner Freundin zum Telefonieren; das war die einzige Möglichkeit, länger mit ihr zu reden.
Statt ins Taxi zu steigen, lief ich nachts 15 Minuten nach Hause und genoss die frische Luft. Bevor ich schlafen ging, las ich ein paar Minuten etwas Angenehmes. Diese bewussten Brüche und Übergänge am Tag halfen mir, in stressigen Phasen ruhiger zu bleiben und meine Energie nicht überzustrapazieren.
Sie waren nicht lang, aber sie reichten, mich auf andere Gedanken zu bringen. So ein Job war und ist aber dennoch extrem kräftezehrend. Meine oberste Priorität am Wochenende war daher: Ausschlafen und Entspannung.
Dafür brauchte ich etwas Aktives mit hohem Wirkungsgrad: Schwimmen, Sauna, Skifahren – Tätigkeiten, die man gut zu zweit machen kann.
Und am Sonntagabend, nachdem ich oder meine Freundin auf dem Heimweg war, blieben mir drei bis fünf Stunden, um meine privaten Projekte und Seminarvorbereitungen am Laufen zu halten.
So habe ich mit bewussten, kleinen Auszeiten Energie getankt und die Balance der Lebensbatterien trotz dieses Mörderpensums relativ gut im Gleichgewicht gehalten.
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Wer schreibt hier?
Dr. Martin Krengel absolvierte zwei Studiengänge (Psychologie + Wirtschaft) „mit Auszeichnung“ und gründete die Onlinekurs-Akademie Studienstrategie.de.
Er verfasste 11 Bücher, die in 5 Sprachen übersetzt wurden. Darunter die Bestseller Golden Rules, Bestnote, Dein Ziel ist im Weg und Stoppt die Welt – ich will aussteigen.
Lies, wie er vom Chaoten zum Zeitmanagement-Experten wurde: Vita.
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