Der Konferenz-Guide
Auf Studentenkonferenzen und -symposien bietet sich die einmalige Gelegenheit mit den ganz Großen zu diskutieren und engagierte Studenten aus aller Welt zu treffen. Gute internationale Kontakte, einige Praktika aber auch Liebschaften nehmen auf diesen Konferenzen ihren Anfang! Klingt nach einer korrekten “Study-Life-Balance“. Doch welche Konferenz passt zu mir? Hier ist eine Übersicht – darunter echte Geheimtipps, oft habe ich* diese nur von anderen Konferenzteilnehmern erfahren…
St.Gallen Symposium (Schweiz): Das Davos für Studenten
Das St.Gallen-Sympoisum, damals unter dem Namen ISC war der Initiator der internationalen Studentenkonferenzen. Eine junge Generation kommt hier jedes Jahr zusammen, die aktiv die Welt verändern will. Diesen Spirit spürt man auf dem Campus der schweizerischen Eliteuni für Wirtschafs-, Rechts- und Staatswissenschaften. Willkommen sind aber Studenten und Promoventen aller Fachgebiete. Neben den 200 Studis tummeln sich dort auch 600 Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft.
Das bringt´s: In erster Linie jede Menge Spaß bei den legendären Partys und den fantasievollen Abendessen (ein Jahr auf dem Bodensee, im Jahr zuvor kam der thailändische Außenminister mit der aktuellen Miss World aus Thailand vorbei – eine Augenweide, das Dinner…). Man wohnt bei einheimischen Studenten, das erhöht den Kuschelfaktor. Es wird alles gesponsert und die Preisgelder sind satt, doch die Konkurrenz ist hart: Über 1000 Bewerber kommen auf 200 Plätze.Qualifikation ist ein 2000-Wort Essay. Chancen: Bewirb dich möglichst mit einem innovativen Ansatz, von Common Sense will die Jury nix wissen! Ich bin ein Jahr nicht genommen worden weil ich dieselbe Idee wie wohl gut 20 andere hatte. Mein Ansatz war nicht „gedanken-provozierend“genug.
https://www.stgallen-symposium.org/
World-Business-Dialogue (Köln): Ein Manager-Aufgebot sondergleichen
Das „OFW“ oder World-Business-Dialogue wurde von den ersten Konferenzen in St.Gallen inspiriert. Seither treffen sich aller zwei Jahre Studenten aus aller Welt in Köln um dort mir hochkarätigen Managern zu diskutieren. Auch Wissenschaftler sind dabei und ich habe einen fantastischen Vortrag über eine Marktforschungsmethode gehört. Der New Yorker Referent war so nett und sendete mir hinterher sämtliche seiner Paper und Präsentationen – an die 20 Mb weil ich seinen Vortrag eventuell in meiner Diplomarbeit verarbeiten wollte.
Das bringt´s: Die Partys sind nicht schlecht. Jede Menge internationale Freundschaften – obwohl schon überproportional viele Deutsch – auch bei den Referenten – dabei sind. Dafür ist die Besetzung and Referenten fast hochkarätiger als in St.Gallen – man munkelt, weil es für die Firmen eine Recruiting-Veranstaltung genutzt wird. Nun ja, auch ein paar Praktikums und Jobkontakte können ja nicht schaden… Qualifikation: CV + Essay-Bewerbung (um die1500 Wörter) Chancen: Als Deutsche nicht schlechte, weil es soweit ich mich erinnere kein Kontingent wie in St.Gallen gibt
http://www.world-business-dialogue.de/
HPAIR: Academic, Business & „On Campus“ Conferences (Asien, Harvard)
Wer hat schon die Chance einmal in Harvard zustudieren – auch wenn es nur ein Wochenende ist? Seit neuestem jeder, der bei dieser Konferenz genommen wird. Neben dieser neusten „On Campus“ Konferenzorganisieren Studenten der Harvard University jedes Jahr die „Academic“ und die„Business-Conference“ in verschiedenen asiatischen Metropolen: Letztes Jahr warich Teilnehmer in Peking und Hongkong, im nächsten Jahr sind die SchauplätzeHanoi für die Academic Conference, die ca. 500 Teilnehmern aller Fachgebiete offen steht und Kuala Lumpur fürwirtschaftsnahe Studiengänge.
Das bringt´s: Eine unglaublich Erfahrung, dennfür diese Konferenzen geht es „Far Far Away“. Die Aufregung ist dir gewiss,wenn du das erste mal nach Asien fliegst. Vom Charakter sind die Konferenzeneine Mischung aus Uni und akademischer Konferenz, d.h. überwiegend werden„lectures“ gehalten oder Forschungsergebnisse präsentiert. Es gibt keineoffiziellen Partys doch man findet schnell Anschluss und kann zusammen eineferne Welt entdecken! Und: Wer hat schon „Harvard“ im Lebenslauf stehen??
Autsch! Leider kostet eine Konferenz ca. 300 Dollar und auch den Flug muss man selbst zahlen. Zum Glück gibt es einen supernetten Verein („SPAIR“) der sich jedes Jahr um Sponsorengelder bemüht und Tipps bei der Vorbereitung gibt: Qualifikation: CV und kurzes Essay (in Englisch). Chancen: Recht gute – selbst wenn du eine Absage bekommst, hast du Chance als „Nachrücker“ wenn viele wegen der hohen Kosten abspringen.
http://www.hpair.org/
Der Werbekongress
Der Werberkongress ist total anders als die politisch-ökonomisch motivierten Konferenzen. Dennoch ist er erwähnenswert – die 4 Tage in Berlin habe ich wirklich sehr genossen.
Das bringt´s: Man bearbeitet einen Mini-Case mit einem Agenturvertreter (der nur Moderator ist) und muss ihn am nächsten Tag präsentieren. Zudem gibt es eine Firmenkontaktmesse und jede Menge kleinere Podien – und natürlich einen Vorgeschmack, wie echte Werber feiern… Das fand ich witzig: Den Copy-Test, denn man zur Bewerbung ausfüllen muss. Da ist es egal, ob man angenommen wird oder nicht. Es macht einfach Spaß, seine Kreativität derart zu testen! Chancen: Schwer zu sagen – wenn du gut zeichnen, texten oder strategisch denken kannst, bist du sicher dabei!
www.werbekongress.de
Weitere Konferenzen:
Bei den folgenden Konferenzen war ich kein Teilnehmer, deswegen gibt es nur eine Kurzinfo:
Education without Borders: Was der Hammer! Bei der HPAIR in Peking erzählt mir ein Mexikaner von dieser Konferenz in Dubai. Die Scheiche haben wohl echt Geld (und jede Menge Sponsoren, wie man auf der Webseite sieht),zahlen alles, und haben wohl sogar Fats Domingo als musikalische Verköstigung eingeflogen! Leider nur alle drei Jahre- das nächste Mal dann 2009 oder 2010.Unbedingt im Terminkalender vermerken!
http://www.hct.ac.ae/content/uploads/alrawi_feb07.pdf
BusinessToday: Eine Konferenz vom Princeton-Studenten. Die zahlen Flug und Luxushotel für die Konferenzen, die meist im Herzen Manhattans sind. Erfolgschance: Extrem gering. Ich bewarb mich 2006 und bekam eine Ablehnung mit der Begründung, dass das international Kontingent aufgrund der hohen Flugkosten extrem klein ist, –dies ist leider hauptsächlich eine fast geschlossen-amerikanische Veranstaltung. Leider
http://www.businesstoday.org/index.php?option=com_content&task=view&id=369&Itemid=60
The South AmericanBusiness Forum (SABF): Eine recht neue Konferenz für wohl„Undergraduates“ (=Bachelor/Grundstudiumsstudenten). Jedes Jahr im Augusttreffen dort 100 Studenten auf 40 Referenten aus Politik, Wirtschaft und Uni.Sicher empfehlenswert für alle mit einem Interesse an der Region und für Leute mit Tango im Blut!
http://www.sabf.org.ar/english/
Kategorie: Lifehacks | Artikel von Dr. Martin Krengel | am 06.12.2012
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